
Am 8. März 2025 fanden weltweit Demonstrationen zum Internationalen Frauentag statt, bei denen die Teilnehmenden Gerechtigkeit für die Opfer von Femizid und umfassende Reformen zum Schutz von Frauen forderten. Diese Proteste spiegelten die dringende Notwendigkeit wider, das Bewusstsein für die massive Gewalt gegen Frauen zu schärfen, die in vielen Regionen der Welt weiterhin ein ernstes Problem darstellt. Laut UN-Statistiken gab es im vergangenen Jahr über 85.000 Femizide, wobei der Großteil der Opfer von ihren eigenen Partnern oder Familienmitgliedern getötet wurde. In Argentinien wird ebenso alle 30 Stunden eine Frau ermordet, ein alarmierendes Zeichen für die gewachsene Gewaltbereitschaft und den fehlenden Schutz der Frauen in vielen Gesellschaften.
In Argentinien waren die Proteste besonders vehement. Die Demonstrierenden kritisierten die Austeritätspläne von Präsident Javier Milei, die nichts Gutes für die Frauenrechte versprechen. Mileis Regierung schloss das Ministerium für Frauen, Geschlechter und Vielfalt und plant sogar, den Begriff „Femizid“ aus dem Strafgesetzbuch zu streichen. Justizminister gab an, der Begriff stelle eine „Verzerrung des Gleichheitsbegriffs“ dar und erklärte, er bevorzuge es, Frauenleben zu schützen.
Globale Proteste für Frauenrechte
Die Proteste fanden nicht nur in Argentinien statt. In Ecuador forderten Demonstranten Gerechtigkeit für ermordete Frauen und kritisierten das patriarchale System. Tausende von Frauen marschierten auch in Bolivien und forderten Respekt für ihre Rechte sowie ein Ende der Straflosigkeit für Femizide. Die Lage ist ebenfalls ernsthaft in Europa: In vielen Städten protestierten Frauen gegen Gewalt, ungleichen Zugang zu geschlechtsspezifischer Gesundheitsversorgung und ungleiche Bezahlung.
In Polen wird der Protest gegen restriktive Abtreibungsgesetze immer lauter. Hier wurde ein Zentrum für medizinische Abtreibungen gegenüber dem Parlament eröffnet. In Madrid hielten Protestierende Bilder von Gisele Pelicot hoch, die zu einem Symbol im Kampf gegen sexuelle Gewalt in Europa avanciert ist. Diese zahlreichen Aktionen verdeutlichen den globalen Aufruf nach Veränderungen in der Geschlechterpolitik.
Fokus auf Deutschland und internationale Reaktion
In Deutschland sind die Statistiken ebenso alarmierend: Im letzten Jahr waren 938 Frauen und Mädchen von versuchten oder vollendeten Femiziden betroffen, wobei 360 Todesfälle zu verzeichnen waren. Hier kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz an, mehr Hilfe für Betroffene anbieten zu wollen, einschließlich einer Erhöhung der Plätze in Frauenhäusern und besserer Beratungsangebote. Bundesfrauenministerin Lisa Paus hat die Notwendigkeit eines besseren Schutzes für Frauen vor Gewalt hervorgehoben.
Am Mittwoch soll im Bundestag ein Gewalthilfegesetz beschlossen werden, das darauf abzielt, Frauenhäuser finanziell zu unterstützen und somit die Schutzmechanismen für Frauen zu verbessern. Diese gesetzlichen Veränderungen sind Teil einer breiteren Initiative der UN, die weltweit Veränderungen in der Gesetzgebung zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen fordert.
Die Proteste am Internationalen Frauentag 2025 unterstreichen die anhaltende Dringlichkeit, gegen Gewalt an Frauen aktiv zu werden. Die Aktionstage, die mit der UN-Kampagne „Orange the World“ verbunden sind, sollen die Gesellschaft ermutigen, sich über 16 Tage hinweg intensiv mit dem Thema Gewalt gegen Frauen auseinanderzusetzen. Der Kampf für Frauenrechte und gegen Femizide bleibt somit unverändert eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit.