
Die Deutsche Bahn hat im Jahr 2024 etwa 197 Millionen Euro an Entschädigungen an Bahnreisende gezahlt, wie der Tagesspiegel berichtet. Insgesamt wurden 6,9 Millionen Entschädigungsanträge eingereicht, was die Notwendigkeit für Ausgleichszahlungen unterstreicht. Ausgezahlt wurden 196,8 Millionen Euro, was im Vergleich zu den 132 Millionen Euro im Jahr 2021 einen deutlichen Anstieg zeigt.
Ein Sprecher der Deutschen Bahn betonte, dass Entschädigungen bei Verspätungen „ohne Wenn und Aber“ gezahlt werden. Besorgniserregend ist jedoch, dass 80 Prozent der Verspätungen im Jahr 2024 auf die marode und überlastete Infrastruktur zurückzuführen sind. Diese Zustände verdeutlichen den dringend benötigten Sanierungsbedarf.
Einführung in die Entschädigungsansprüche
Reisende, die von Verspätungen oder Ausfällen betroffen sind, können Entschädigungen beantragen. Der Antrag kann entweder digital im Kundenkonto oder mithilfe eines Fahrgastrechte-Formulars gestellt werden. Für digitale Anträge muss das Ticket im Kundenkonto gekauft oder hinterlegt sein, einschließlich BahnCard 100 oder anderer Streckenzeitkarten.
Für Einzelfahrkarten müssen Nutzer sich ins Kundenkonto einloggen, „Meine Reisen“ auswählen und den entsprechenden Antrag online stellen. Alternativ steht das Fahrgastrechte-Formular als PDF zur Verfügung, das im Zug, an DB-Informationen oder in DB-Reisezentren erhältlich ist. Die ausgefüllten Formulare müssen mit den erforderlichen Belegen, wie Fahrkartenkopien und Kostennachweisen, versehen und an die entsprechende Adresse gesendet werden, wie auf der Seite der Deutschen Bahn erklärt.
Sanierung der Infrastruktur
Um den Problemen entgegenzuwirken, hat die Deutsche Bahn ein umfassendes Sanierungsprogramm entwickelt, das bis 2027 die Leistungsfähigkeit der Schiene wiederherstellen soll. Dieses Gesamtprogramm zur strukturellen Sanierung umfasst die Infrastruktur, den Eisenbahnbetrieb und die Wirtschaftlichkeit. Ziel ist es, die Pünktlichkeit im Fernverkehr auf 75 bis 80 Prozent zu erhöhen und die Verspätungen aufgrund von Infrastrukturproblemen um 20 Prozent zu senken.
Der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz hebt hervor, dass die Sanierung angesichts des schlechten Zustands der Infrastruktur sowie externer Krisen dringend notwendig ist. Maßnahmen sind unter anderem die Generalsanierung von 1.500 Streckenkilometern und die Verbesserung von 100 Bahnhöfen jährlich. Diese Schritte sind Teil des Sanierungsprogramms, das auch die Digitalisierung von Fahrzeugen und die Einführung eines vertakteten Systems für Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen vorsieht, wie im Bericht von Deutsche Bahn festgehalten.
Zusammenfassend ist es unerlässlich, dass sowohl die Deutsche Bahn als auch die Fahrgäste weiterhin an Verbesserungen arbeiten. Das Sanierungsprogramm und die Möglichkeit zur Beantragung von Entschädigungen sind erste Schritte in die richtige Richtung, doch die Herausforderungen bleiben umfangreich.