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Gastronomie-Krise: Wie der Ostalbkreis ums Überleben kämpft!

Die Gastronomie im Ostalbkreis steht im Jahr 2025 vor enormen Herausforderungen. Martin Hald, der seit 33 Jahren Inhaber des Landhotels Hirsch in Neunheim und Betreiber der Schlossschenke in Ellwangen ist, spricht von einer anhaltend angespannten Lage. Trotz der steigenden Kosten nach der Pandemie bleibt er optimistisch und investiert in seinen Betrieb. Die Gastronomie hat jedoch stark unter den Corona-Lockdowns gelitten, und die Rückkehr zur regulären Mehrwertsteuer von 19 Prozent belastet die Branche zusätzlich. Vor ein paar Jahren war der Steuersatz noch auf 7 Prozent gesenkt worden, um die Gastrolandschaft während der Krise zu stützen.

Ein wesentlicher Stressfaktor für Gastronomen sind die gestiegenen Preise für Energie, Lebensmittel und Personalkosten. Hald berichtet, dass die Gäste aufgrund dieser Kostenerhöhungen seltener essen gehen. Er schätzt, dass nur 15 Prozent der Gastronomen in Baden-Württemberg ihre Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben konnten. Durchschnittliche Preise für beliebte Speisen, wie das Pfannenschnitzel, liegen mittlerweile zwischen 17 und 18 Euro, während Käsespätzle etwa 16 Euro kosten.

Die Situation in der Gastronomie

Laut Berichten von Schwäbische.de sind die laufenden Kosten, insbesondere für Lebensmittel und Energie, die Hauptgründe für die Schwierigkeiten der Gastronomiebetriebe. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer hat viele Gaststätten in Umsatzeinbrüche gestürzt. Insbesondere die steigende Lebenshaltungskosten führen dazu, dass viele Menschen weniger auswärts essen. Hald befürchtet, dass diese negative Entwicklung in der Branche anhalten wird.

Diese angespannten Umstände haben zur Schließung vieler Gastronomiebetriebe geführt. Von den anfänglich 627 Gastronomiebetrieben im Ostalbkreis sind mittlerweile nur noch 533 übrig. Hauptgründe für die Schließungen sind Kostensprünge und der akute Personalmangel, der viele Betriebe zwingt, ihre Öffnungszeiten zu reduzieren.

Fachkräftemangel und Ausbildung

Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Thema in der Gastronomie. Laut Berichten hat die Zahl der Mini-Jobber abgenommen, während die Lohnspirale in der Branche weiter anzieht. Zudem sinkt die Anzahl der Ausbildungsstellen. Dies liegt nicht nur an der Zahl der Bewerber, sondern auch an einem demografischen Wandel und der Neigung junger Leute, höhere Abschlüsse anzustreben. Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Ausbildungsanteil im Hotel- und Gaststättengewerbe in Baden-Württemberg stabil, mit 6612 aktuellen Auszubildenden, einem Anstieg von 13,2 Prozent seit der Pandemie.

Interessanterweise hat das Landhotel Hirsch während der Pandemie die Anzahl seiner Mitarbeiter stabil gehalten. Hald sorgte durch kontinuierlichen Kontakt und kleine Aufmerksamkeiten dafür, dass seine Belegschaft motiviert blieb. Der Lohnkostenanteil im Landhotel liegt bei beeindruckenden 45-50 Prozent des Umsatzes. Hald fordert von der Politik, dass Zuschläge für Überstunden und Arbeit an Sonn- und Feiertagen tariflich geregelt werden.

In der Hoffnung, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sich bald verbessern, bleibt die Branche auf die politische Unterstützung angewiesen. Das Landhotel Hirsch hat sich von einem einfachen Gasthof zu einem 3-Sterne-Superior-Haus entwickelt und wurde im Jahr 2024 mit einem „Grünen Stern“ von Michelin ausgezeichnet. Hald setzt weiterhin auf Qualität und Verantwortungsbewusstsein gegenüber seinen Mitarbeitern und sieht auch seinen Sohn Dennis als zukünftigen Nachfolger im Familienbetrieb.

Statistische Auswertung

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Neunheim, Deutschland
Beste Referenz
schwaebische-post.de
Weitere Infos
schwaebische.de

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