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Wissenschaftler entschlüsseln mysteriöses Röntgensignal aus dem Helixnebel!

Der Helixnebel, einer der bekanntesten planetarischen Nebel am Himmel, birgt ein jahrzehntelanges Rätsel: ein mysteriöses Röntgensignal, das seit etwa 1980 von verschiedenen Röntgenteleskopen beobachtet wird. Dieses Signal, das von einem weißen Zwergstern im Zentrum des Nebels, bekannt als WD 226-210, ausgeht, hat Astronomen vor große Herausforderungen gestellt. Die Natur dieses Signals galt als ungewöhnlich, da es von einem weißen Zwerg stammt, der seine äußeren Gasschichten abgestoßen hat. Ein Forschungsteam unter der Leitung von Sandino Estrada-Dorado von der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko hat nun eine neue Theorie aufgestellt, die die Quelle des Signals zu erklären versucht.

Die Forscher vermuten, dass das Röntgensignal von planetarischen Trümmern stammen könnte, die auf den weißen Zwerg gezogen wurden. Die Studie, die im Fachjournal „The Monthly Notices of the Royal Astronomical Society“ veröffentlicht wurde, schlägt vor, dass ein ehemals Neptun-großer Planet den weißen Zwerg eng umkreiste und durch Gravitationswechselwirkungen in das Innere wanderte. Es wird angenommen, dass der Planet schließlich durch die Schwerkraft des weißen Zwergs zerrissen wurde. Die Reste des zerbrochenen Planeten könnten dann in Röntgenstrahlung leuchten, was das beobachtete Signal erzeugt.

Die Natur planetarischer Nebel

Planetarische Nebel sind astronomische Phänomene, die aufgrund des Abstoßens von Gasen und Staub durch einen sterbenden Stern entstehen. Der Begriff stammt aus dem 18. Jahrhundert, als Astronomen diese Objekte für Planeten hielten, da sie oft runde, planetenähnliche Scheiben aufweisen. Ein planetarischer Nebel bildet sich, wenn ein Stern mittlerer Größe, wie unsere Sonne, am Ende seines Lebenszyklus angekommen ist und seine äußeren Schichten ins Weltall hinausschleudert. Der Kern des Sterns bleibt als heißer, dichter Überrest zurück, bekannt als Weißer Zwerg, während die abgestoßenen Schichten eine Hülle um den Stern bilden. Diese Hülle bildet den charakteristischen Nebel, welcher vielfältige Formen annehmen kann, von kugelförmig über ringförmig bis hin zu elliptisch.

Die Farben der planetarischen Nebel variieren je nach den chemischen Elementen, die sie enthalten: grünes Licht wird von ionisiertem Sauerstoff erzeugt, rotes Licht von ionisiertem Stickstoff. Diese Effekte sind das Ergebnis der hohen Temperaturen im Zentralstern, die bis zu 100.000 Grad erreichen können, wodurch das umgebende Gas ionisiert und zum Leuchten angeregt wird. In der Milchstraße sind mehrere hundert planetarische Nebel bekannt, mit einer Schätzung von bis zu 10.000, und sie haben eine Lebensdauer von etwa 10.000 Jahren.

Wichtigkeit der Forschung

Die Bedeutung der neuen Hypothese von Estrada-Dorado und seinem Team liegt nicht nur in der Erklärung des Röntgensignals, sondern auch in der tiefergehenden Untersuchung solcher Systeme. Die Forscher betonen, wie wichtig es ist, mehr über das Überleben oder die Zerstörung von Planeten um alte Sterne zu lernen. Das Röntgensignal des Helixnebels könnte somit nicht nur ein isoliertes Phänomen, sondern Teil eines größeren Bildes über die Dynamik der Planeten um weiße Zwerge sein. Diese Erkenntnisse könnten zu einem besseren Verständnis der Evolution von Planetensystemen in der Nähe von toten Sternen beitragen, was in der Astronomie von zentraler Bedeutung ist.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Helixnebel, Weltall
Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
astrocamp.eu

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