
Am 10. März 2025 meldet Russland neue territoriale Gewinne in der weiterhin umkämpften Region Sumy in der Ukraine sowie in der benachbarten Region Kursk in Russland. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden unter anderem die Dörfer Novenke in Sumy und das mehrfach umkämpfte Gebiet Kursk, einschließlich der Dörfer Lebedevka, Malaya Loknya, Cherkasskoye Porechnoye und Kositsa, zurückerobert. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Russland seit Beginn seiner Invasion im Jahr 2022 in der Region Sumy bereits Gebietsansprüche erhoben hat, jedoch seit geraumer Zeit keine neuen Eroberungen in diesem Gebiet vermeldet hatte.
Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich jedoch entschlossen für Dialog und will an einem konstruktiven Gespräch mit US-Vertretern festhalten. Am Dienstag treffen sich US- und ukrainische Verhandler in Jeddah, Saudi-Arabien, um über einen möglichen Waffenstillstand sowie einen zukünftigen Friedensrahmen zu diskutieren. Dies wird als eine zentrale Gelegenheit angesehen, nach der Eskalation der Gewalt durch Russland, erneut über die Möglichkeiten des Friedens zu verhandeln. Selenskyj äußerte, dass starke Frontlinien für die Diplomatie von hoher Bedeutung seien und dankte den ukrainischen Kräften für ihren Widerstand gegen die Besatzung.
Stopp der Friedensgespräche
Jedoch sind die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine vorerst gestoppt worden. Mychajlo Podoljak, ein Berater von Selenskyj, bestätigte, dass der Verhandlungsprozess „auf Eis gelegt“ wurde. Die Ukraine ist nur bereit, über einen Waffenstillstand zu verhandeln, wenn Russland alle Truppen vollständig abzieht. Andrej Rudenko, der russische Vize-Außenminister, räumte ebenfalls ein, dass die Ukraine sich aus den Verhandlungen zurückgezogen habe. Die letzten Gespräche fanden Ende März in Istanbul statt, blieben jedoch ohne signifikanten Fortschritt.
In den letzten Monaten war die militärische Unterstützung der USA für die Ukraine zurückgefahren worden, wodurch Kiew unter Druck gesetzt werden sollte, um den Verhandlungsprozess wieder aufzunehmen. Dies hat zu Spannungen zwischen der Ukraine und den Vereinigten Staaten geführt, insbesondere nachdem Selenskyj im Zusammenhang mit einem abgelehnten Unterfangen zur Sicherheitsgarantie durch Trump kritische Äußerungen gemacht hat.
Komplexe geopolitische Lage
Die geopolitische Landschaft rund um den Ukrainekonflikt bleibt weiterhin angespannt und komplex. Wladimir Putin eskalierte den Krieg gegen die Ukraine im September 2022 durch eine Teilmobilisierung und Drohungen mit Nuklearwaffen. Bereits 2014 hatte Russland die Krim annektiert und den Krieg im Donbas begonnen. Seither sind wiederholt Verhandlungen über den Konflikt geführt worden, die jedoch aufgrund der sich verändernden militärischen Situation und den politischen Kontext oft ins Stocken geraten sind. Die militärische Unterstützung des Westens spielt eine entscheidende Rolle für die zukünftige Entwicklung der Verhandlungen.
Die Verhandlungen im Normandie-Format, heute oftmals als Hoffnungsschimmer für Frieden betrachtet, scheiterten zunehmend an unvereinbaren Ansichten zu den Bedingungen eines gültigen Waffenstillstands und der territorialen Integrität der Ukraine. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen erhält das bevorstehende Treffen in Saudi-Arabien besondere Bedeutung, da es dem Seelenfrieden in der Region eine neue Chance geben könnte. Dennoch bleibt ungewiss, ob eine Einigung erzielt werden kann, angesichts der tiefen Gräben zwischen den Kriegsparteien und der fortdauernden Kämpfe.
Die Situation zeigt, wie eng militärische Erfolge und politische Verhandlungen miteinander verwoben sind. Ob dies zu einer endgültigen Friedenslösung führen kann, bleibt jedoch abzuwarten.
Al Jazeera berichtet, dass die Entwicklungen in der Ukraine weiterhin von schneller militärischer Dynamik geprägt sind. Die t-online.de hebt die zahlreichen Herausforderungen hervor, die eine Rückkehr zur Diplomatie behindern. Die SWP erläutert zudem die historischen Kontexte, die die Verhandlungen seit 2014 geprägt haben.