Trainer Steffen Baumgart des 1. FC Union Berlin äußert scharfe Kritik an den Regelungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), insbesondere bezüglich der Gelben Karten für Trainer. Anlässlich seiner vierten Verwarnung in dieser Saison, die zu einer Sperre für das kommende Bundesliga-Spiel gegen Bayern München führt, beschreibt er die Regelung als „völlig schwachsinnig“. Baumgart bemängelt das fehlende Fingerspitzengefühl des DFB in Spielsituationen und ironisiert, dass immer mehr Trainer als Spieler gesperrt werden.Weser-Kurier berichtet, dass Baumgart die vierte Gelbe Karte im Spiel gegen Eintracht Frankfurt nach einem Disput mit dem Vierten Offiziellen erhalten hat.
Er war sich zunächst nicht bewusst, warum ihm diese Verwarnung erteilt wurde, gab jedoch zu, dass er sich über einen Freistoßpfiff des Schiedsrichters geärgert hatte. Dabei äußerte er, dass er froh sei, dass die Schiedsrichter ihn mögen und der Linienrichter ihn möglicherweise geschützt hat. Diese Bemerkung bringt einen weiteren interessanten Aspekt seiner Sichtweise zum Vorschein: Baumgart ist sich der Emotionalität des Spiels bewusst, hält jedoch an der Notwendigkeit fest, Trainer nicht unnötig zu bestrafen.
Ein Blick in die Vergangenheit
Die Problematik ist nicht neu. In der Geschichte der Bundesliga ist Baumgart nicht der erste Trainer, der eine Gelbe Karte erhält. Bereits in einer früheren Partie, als er mit dem SC Paderborn spielte, wurde er in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit von Schiedsrichter Tobias Welz verwarnt, wegen Protestierens nach einem strittigen Entscheidungsfall.Die tz berichtet, dass Baumgart sich in diesem Moment emotional über die Schiedsrichterentscheidungen geäußert hat und dennoch einräumte, dass die Verwarnung in diesem Fall durchaus gerechtfertigt war. Sein aufbrausendes Verhalten mündete darin, dass er seine Mütze wegwarf, was ihm eine weitere Gelbe Karte einbrachte.
Diese Vorfälle werfen ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen Trainer in der Bundesliga konfrontiert sind. Die Regelung, die es ermöglicht, Trainer mit Gelben Karten zu bestrafen, wurde erst in dieser Saison eingeführt. Vier Verwarnungen führen zu einer Spielsperre, was Baumgart und zahlreiche andere Trainer vor die Herausforderung stellt, ihre Emotionen im Zaum zu halten.
Regeländerungen im Fußball
Die Einführung dieser Regeländerung hat eine breit gefächerte Diskussion ausgelöst. Die Grundlagen der Schiedsrichterentscheidungen und die Disziplinarmaßnahmen sind klar im Regelwerk des DFB definiert. Laut den Regeln dürfen Gelbe Karten als Verwarnungen für unsportliches Verhalten, wie beispielsweise übertriebene Proteste gegen Schiedsrichterentscheidungen, verwendet werden. Ein solches Verhalten kann die Integrität des Spiels und den Respekt gegenüber den Offiziellen untergraben.Die Regeln des DFB erläutern, dass die Schiedsrichter für die Einhaltung dieser Regelungen verantwortlich sind und die emotionale Dynamik des Spiels berücksichtigen müssen.
Baumgarts fortgesetzte Kritik macht klar, dass es an der Zeit ist, die Behandlung von Trainern im Rahmen der Disziplinarregeln zu überdenken. Angesichts der steigenden Anzahl der Verwarnungen für Trainer und den daraus resultierenden Spielsperren könnte eine Modifizierung der aktuellen Regelungen notwendig sein.
