
Mark Carney wurde kürzlich zum neuen Vorsitzenden der Liberalen Partei in Kanada gewählt, nachdem er bei einer Abstimmung unter Parteimitgliedern 85,9 Prozent der Stimmen erhielt. Die ehemalige Vize-Premierministerin Chrystia Freeland folgte mit lediglich 8 Prozent auf dem zweiten Platz. Mit dieser Wahl übernimmt Carney vorläufig auch das Amt des Premierministers von Justin Trudeau, der am Anfang des Jahres 2025 seinen Rücktritt bekanntgab, nachdem sich seine Popularität aufgrund schlechter Umfragewerte verringert hatte. Trudeau hatte das Amt neun Jahre lang inne und sah sich auch internen Meinungsverschiedenheiten innerhalb seiner Partei gegenüber.
Die Neuwahlen im kanadischen Parlament sind bis spätestens Oktober 2025 geplant, doch Beobachter erwarten, dass diese möglicherweise sogar früher stattfinden. An der Abstimmung, die Carney zur neuen Parteiführung verhalf, nahmen knapp 152.000 der etwa 400.000 Mitglieder der Liberalen Partei teil, was die interne Demokratie der Partei unterstreicht. In seiner Siegesrede sendete Carney eine klare Botschaft an US-Präsident Donald Trump, der Kanada als „51. US-Bundesstaat“ bezeichnet hatte. Carney betonte unmissverständlich, dass Kanada niemals Teil Amerikas werden werde und dass die Nation die Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die zunehmend angespannten Handelsbeziehungen, bewältigen werde, wie tagesschau.de berichtet.
Neue Herausforderungen und politische Agenda
Die australische Politik steht unter Druck, insbesondere wegen der Zollpolitik und Drohungen seitens Präsident Trump. Carney plant, den Widerstandskurs seines Vorgängers Trudeau in der Handelskrise mit den USA weiterhin zu verfolgen. Ein kürzlich durchgeführt Umfrage ergab, dass 40 Prozent der Kanadier der Meinung sind, Carney sei der beste Politiker для Verhandlungen mit Trump. Dies könnte den Liberalen helfen, sich in den bevorstehenden Wahlen zu behaupten, während sie gleichzeitig den Rückhalt in ihrer Basis ausbauen möchten.
Trudeau und Carney müssen nun ein Datum für die Übergabe der Regierungsgeschäfte festlegen, wobei das Parlament in Ottawa am 24. März wieder tagt. An diesem Tag plant die Opposition ein Misstrauensvotum. Sollte Carney vor diesem Datum die Unterstützung für seine Minderheitsregierung verlieren, könnte er gezwungen sein, Neuwahlen auszurufen. Auf diese Weise steht er mit dem Druck der Opposition und den Erwartungen seiner eigenen Partei in einer herausfordernden politischen Lage, wie sueddeutsche.de berichtet.
Carney, der zuvor als Zentralbankchef in Kanada und Präsident der Bank of England tätig war, tritt mit einer wirtschaftsorientierten, zentristischen Agenda an und könnte damit eine neue Richtung in der kanadischen Politik einschlagen. Bei der liberale Basis wird er bereits von einem Großteil von Trudeaus Kabinett unterstützt.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein für die Liberalen und die Richtung der kanadischen Politik. Carneys Leistung wird nicht nur die Zukunft der Liberalen Partei prägen, sondern auch die diplomatischen Beziehungen zu den USA und darüber hinaus beeinflussen.
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