Deutschland

Österreicher skeptisch: Nur 22% vertrauen der neuen Regierung!

Nach den letzten nationalen Wahlen in Österreich hat die neue Regierung unter der Führung von Bundeskanzler Christian Stocker, die aus einer Koalition von ÖVP, SPÖ und NEOS besteht, mit einem geringen Vertrauen seitens der Bevölkerung zu kämpfen. Eine aktuelle Umfrage, die von der Laazarsfeld Gesellschaft durchgeführt wurde, zeigt, dass lediglich 22 Prozent der österreichischen Bürger Vertrauen in die frische Regierung setzen. Diese Umfrage fand zwischen dem 3. und 4. März 2025 statt und umfasste 1.000 Befragte.

Die Ergebnisse der Umfrage sind alarmierend. Nur 4 Prozent der Befragten beurteilen die Regierung als „sehr vertrauenswürdig“, während 18 Prozent sie für „vertrauenswürdig“ halten. Tatsächlich geben 46 Prozent der Befragten an, kein Vertrauen in die Regierung zu haben. Besonders signifikant ist, dass die Unterstützung je nach Parteizugehörigkeit stark variiert. Während 42 Prozent der ÖVP-Wähler und 37 Prozent der SPÖ-Anhänger der Regierung Vertrauen schenken, sind 60 Prozent der FPÖ-Anhänger skeptisch und halten sie für nicht vertrauenswürdig. Lediglich 14 Prozent der FPÖ-Wähler sehen die Regierung positiv, wohingegen 43 Prozent der Grünen-Anhänger, obwohl die Grünen nicht partizipativ in der Regierung sind, der neuen Regierung dennoch ihr Vertrauen aussprechen.

Vertrauenskrise in Österreich

Diese Umfrage ist nicht isoliert zu betrachten, sondern reflektiert einen breiteren Trend des sinkenden Vertrauens in die österreichische Demokratie. Laut dem „Demokratie Monitor“, der seit 2018 durchgeführt wird, ist die Zufriedenheit mit dem politischen System in den letzten Jahren drastisch gesunken. In einer Befragung von 2.164 Personen gaben im Jahr 2018 noch 64 Prozent der Befragten an, zufrieden mit der Demokratie zu sein; 2022 waren es nur noch 34 Prozent – ein Rückgang um 30 Prozentpunkte. 2023 stellte sich schließlich ein neuer Tiefpunkt ein, mit einem Vertrauen in die Bundesregierung von nur 33 Prozent und einem Parlament von 38 Prozent.

Die Umfragen zeigen verschiedene Gründe für den Vertrauensverlust in die Politik auf. Politische und wirtschaftliche Themen spielen hierbei eine wesentliche Rolle. Die Teuerung ist für 42 Prozent der Bevölkerung das drängendste Anliegen, gefolgt von der ökonomischen Ungleichheit mit 20 Prozent und dem Klimawandel mit 15 Prozent. Ein besorgniserregender Aspekt ist, dass zunehmend 38 Prozent der Befragten angeben, dass keine Partei ihre Anliegen vertritt; ein Anstieg im Vergleich zu lediglich 13 Prozent im Jahr 2018.

Krisen und gesellschaftliche Polarisierung

Zudem hat sich das Systemvertrauen in allen Einkommensgruppen verringert, insbesondere im mittleren und oberen Segment. Eine überwältigende Mehrheit der Befragten, 59 Prozent, ist der Meinung, dass „Politik und Medien unter einer Decke stecken“. Auch der Ex-Kanzler Sebastian Kurz wird als ein Faktor für den Vertrauensverlust angesehen. Die Umfragen zeigen zudem, dass 46 Prozent der Befragten die Vorstellung eines „starken Führers“ nicht mehr ablehnen, während 26 Prozent sich einen starken Führer wünschen. Ein Rückgang von der Ablehnung einer Diktatur als Alternative zur Demokratie ist ebenfalls zu verzeichnen.

Die neuen Erkenntnisse über das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die aktuelle Koalition steht. Die Notwendigkeit, Konflikte in der Politik und Gesellschaft anders anzugehen, wird immer dringlicher, um die bestehende Polarisierung und Spaltung zu überwinden. Dies belegen die Studienergebnisse und die wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung, die auf schnelle und effektive Lösungen drängt.

In Anbetracht der vorliegenden Daten wird deutlich, dass die neue Regierung viel Arbeit vor sich hat, um das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen. Es bleibt abzuwarten, welche Schritte die Regierenden unternehmen, um den wachsenden Unmut der Wähler in den Griff zu bekommen.

Statistische Auswertung

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