
Die Evangelisch-lutherische Gesamtkirchengemeinde An der Hamme hat ein innovatives Projekt ins Leben gerufen, das Singen, Rappen sowie die kreative Gestaltung von Collagen, Skulpturen und Plakaten umfasst. Dieses Konzept wurde kürzlich mit einem der drei renommierten RESONANZEN Konzeptpreise ausgezeichnet, der nach seiner erstmaligen Vergabe im Jahr 2024 auch im Jahr 2025 fortgesetzt wird.
Die Kirchenkreiskantorin Caroline Schneider-Kuhn hebt die Bedeutung dieses Projekts hervor, insbesondere im Kontext der Fusion der Ortskirchen in Scharmbeck, Osterholz, Ritterhude, Pennigbüttel und Scharmbeckstotel. Das Ziel ist es, positive Impulse für den Zusammenwachsensprozess der neuen Gesamtgemeinde zu setzen. Damit soll ein identitätsstiftender Raum geschaffen werden, in dem alle Bewohner eingeladen sind, aktiv mitzuwirken.
Ein inklusives Konzept für alle
Das von Malin Kumkar und ihren Geschwistern Jorunn und Jarmo entwickelte Konzept ermöglicht die Teilnahme ohne Mindestanforderungen oder kreative Grenzen. Malin Kumkar, die an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover einen Lehrauftrag innehat, verfolgt durch dieses Projekt das Ziel, Musik für alle Bevölkerungsgruppen erfahrbar zu machen, auch für Menschen mit Hörbeeinträchtigung. Neben dem Einstudieren musikalischer Fragmente wird auch eine Präsentation auf der Webseite www.kircheanderhamme.de angeboten, sowie eine künstlerische Übersetzung in bildende Kunst.
Das Projektfinale findet am 22. Juni mit einem Gottesdienst in der St.-Willehadi-Kirche und einer gemeinsamen Radtour durch die Ortschaften statt. Für den Gottesdienst hat Caroline Schneider-Kuhn einen Kanon komponiert, während der Liedtext von Iana Söder stammt. Die Teilnahme für Interessierte ist kostenlos, und Anmeldungen sind über die Webseite von St. Willehadi möglich. Fragen können an die E-Mail-Adresse klangfarbenvielfalt@posteo.de gerichtet werden.
Ein fokussierter Wettbewerb
Der RESONANZEN Konzeptpreis, der mit 10.000 Euro dotiert ist, richtet sich an freiberufliche Künstler und Künstlerinnen der Kunst-, Kultur- und Musikvermittlungszene. Ziel ist es, kreative Projekte mit Kirchenmusik zu initiieren und eine musikalische Vielfalt mit Chören und Musikgruppen vor Ort erlebbar zu machen. Der Preis soll als Vorbild für andere Kirchengemeinden dienen und neue Zielgruppen aktivieren.
In diesem Jahr wurden neben dem Projekt der Kumkar-Geschwister auch zwei weitere Vorhaben aus Bramsche (St. Martin) und Northeim (St. Sixti) ausgezeichnet, die sich ebenfalls kreativ mit Kirchenmusik auseinandersetzen. Bewerbungen für diesen Wettbewerb stammen aus Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Hessen, was die breite Resonanz und das Engagement in der freien Kunst- und Kulturszene widerspiegelt.
Die Nachfrage nach Musikvermittlung im kirchlichen Bereich wächst, und Initiativen wie die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover zeigen, dass die Etablierung von Stellen für Kirchenmusikvermittlung auf dem Vormarsch ist. Überregionale Fortbildungsformate und ein neues Netzwerk für Kirchenmusikvermittlung wurden ins Leben gerufen, um einen diskursiven Austausch und die langfristige Förderung des Themas sicherzustellen.
Die Evangelisch-lutherische Gesamtkirchengemeinde An der Hamme stellt somit nicht nur ein herausragendes Beispiel für innovative Musikvermittlung dar, sondern bekräftigt auch die Relevanz kirchlicher Musik im modernen Gesellschaftsleben.