
In einer digitalisierten Welt, in der viele Kinder bereits in der Grundschule mit Technologien wie Smartphones vertraut gemacht werden, wird die Frage immer dringlicher, inwieweit Lerncomputer eine sinnvolle Ergänzung für die frühkindliche Bildung darstellen können. Laut Merkur fördern Lerncomputer spielerisches Lernen und den Umgang mit Technik, was für Vorschulkinder im Alter von 3 bis 6 Jahren besonders wertvoll sein kann.
Die Herausforderungen, denen sich Kinder in einer von digitalen Medien geprägten Umgebung gegenübersehen, sind nicht zu unterschätzen. Während Lerncomputer helfen können, sich auf digitales Lernen in der Schule vorzubereiten, gibt es auch kritische Stimmen, die darauf hinweisen, dass viele dieser Geräte eher unterhaltend sind und nicht unbedingt zu nachhaltigen Lerneffekten führen. Eine nachhaltige individuelle Förderung durch Lerncomputer ist oft nicht gegeben, da sie häufig nicht auf die Lernstände der Kinder eingehen.
Sinnvolle Anwendungen von Lerncomputern
Für verschiedene Altersgruppen und Lernbedürfnisse gibt es spezielle Empfehlungen. So ist der VTech Mein Vorschul-Laptop 2.0 eine beliebte Wahl für Vorschulkinder, der mit interaktivem Lernen und 20 Spielen dazu beiträgt, die erste Begriffs- und Zahlenkenntnis zu fördern. Ebenso bietet der VTech Schulstart Laptop für Kinder von 6 bis 8 Jahren 160 Übungen, um auch Englisch spielerisch zu erlernen.
Ein weiteres Beispiel ist das VTech Genio Lernlaptop, das für Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren geeignet ist und über 40 Lernspiele verfügt, die sicheres Surfen im Internet ermöglichen. Für fortgeschrittene Kinder im Alter von 7 bis 9 Jahren ist der VTech Glamour Girl XL Laptop mit 240 Programmen und einer Sprachaufnahmefunktion eine interessante Option.
Auf die richtige Nutzung kommt es an
Experten empfehlen, dass Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahren höchstens 30 bis 45 Minuten täglich am Computer verbringen sollten. Für Kinder ab 10 Jahren sollte ein wöchentliches Zeitkontingent festgelegt werden. Klare Regeln und Alternativen zu digitalen Medien sind ebenfalls unerlässlich. Die richtige medienpädagogische Begleitung kann entscheidend dazu beitragen, dass Kinder digitale Technologien sinnvoll und verantwortungsbewusst nutzen.
Die Diskussion um den sinnvollen Einsatz digitaler Medien in der frühkindlichen Bildung wird auch von verschiedenen Institutionen wie dem Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) vorangetrieben. Laut Bildungsserver gibt es einen großen Bedarf an geeigneten Modellen zur Förderung digitaler Kompetenzen in der frühen Bildung. Die Haltung und Kompetenz der Fachkräfte in Kindertagesstätten spielen eine wesentliche Rolle dabei, wie gut die Digitalisierung in die Bildung integriert werden kann.
Im Rahmen des Praxisentwicklungsprojekts “Digitale Medien in der frühkindlichen Bildung”, das von Blickwechsel begleitet wird, wurden bereits wertvolle Erkenntnisse aus Modellstandorten in der Emscher-Lippe-Region gewonnen. Diese zeigen, wie eine sinnvolle Verknüpfung von Medienerziehung mit frühkindlicher Bildung gelingen kann und welche Methoden als besonders erfolgreich gelten.
Die Ergebnisse dieser Projekte unterstreichen zudem die Notwendigkeit, in Kitas und Familien einen verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien zu fördern. So kann die Kita nicht nur als Lernort, sondern auch als Raum fungieren, in dem Medienangebote spielerisch erprobt und verantwortungsbewusst genutzt werden.