
Das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern hat am 10. März 2025 die Ergebnisse des Wettbewerbs „Anwendungsorientierte Exzellenzforschung in Mecklenburg-Vorpommern“ bekannt gegeben. Ein herausragendes Projekt unter den geförderten Vorhaben ist AIR-MoPSy, das von der Universität Greifswald geleitet wird.
Das Ziel von AIR-MoPSy, das für „Atmospheric Impact on the R-Mode Positioning System“ steht, ist die Untersuchung der Auswirkungen der mittleren Atmosphäre auf die Ausbreitung von Radiowellen. Dies soll die Genauigkeit eines Backup-Systems für satellitenbasierte Positionierung, wie GPS, verbessern. Angesichts der derzeitigen politischen Situation im Ostseeraum ist die Notwendigkeit, satellitenabhängige Systeme abzusichern, besonders drängend. Künstliche Störungen dieser GNSS-Signale verdeutlichen die Relevanz der Forschung.
Forschungsverbünde und Projekte
Fünf Forschungsverbunde wurden im Rahmen des Wettbewerbs gefördert, darunter neben AIR-MoPSy auch:
- KI-TIERWOHL: Smarte Technologien zur Analyse und Sicherstellung des Tierwohls (Universitätsmedizin Rostock)
- AutoPasture: Digitale Anwendungen für autonomes Herden- und Weidemanagement (Hochschule Stralsund)
- Alg4Nut: Algen in der Wiederkäuerfütterung (Universität Rostock)
- Target-H: Innovative Therapien und Diagnostik am Beispiel von Hautkrebs (Universitätsmedizin Rostock)
Diese Projekte erhalten insgesamt vier Jahre Unterstützung zur Bearbeitung ihrer Forschungsziele, wobei auch zehn Einzelprojekte für eine Laufzeit von zwölf Monaten ausgewählt wurden. Die gesammelten Ergebnisse sollen über Wissens- und Technologietransfer in gesellschaftliche und wirtschaftliche Anwendungen überführt werden.
Atmosphärische Einflüsse auf GNSS-Signale
Die Forschung zu atmosphärischen Effekten auf GNSS-Signale hat auch international an Bedeutung gewonnen. Auf der 2022 Institute of Navigation (ION) GNSS+ Konferenz wurden unter anderem fünf wissenschaftliche Arbeiten vorgestellt, die sich mit diesen Themen befassen. Die Erkenntnisse zu Scintillationseffekten, die zu Positionierungsfehlern führen können, unterstreichen die Komplexität dieses Forschungsfeldes.
Ein Beispiel dafür ist das GUARDIAN-System, das ionosphärische Störungen in Echtzeit überwacht und innovative Methoden zur Minderung von Scintillationseffekten entwickelt. Solche Technologien sind essenziell, um die Genauigkeit und Verlässlichkeit von GNSS-Systemen zu verbessern. GPS World beleuchtet solche Fortschritte detailliert.
Die Einflüsse der Erdatmosphäre auf GNSS-Satellitensignale sind vielfältig. Laufzeitverzögerungen werden durch die Ionosphäre und Troposphäre verursacht und können durch Mehrfrequenzmessungen sowie Korrekturmodelle verringert werden. Dennoch bleibt ein gewisser Restfehler bestehen, der durch verbesserte Algorithmen weiter minimiert werden soll. Die TU Dresden liefert hierzu umfassende Informationen.
Diese Forschungsprojekte und -initiativen sind nicht nur für die Wissenschaft von Bedeutung, sondern auch für die Gesellschaft und Wirtschaft, da sie innovative Lösungen und Technologien hervorbringen, die letztlich zur Verbesserung der Navigation und Positionierung beitragen.