Berlin

Blutige Angriffe auf Alawiten: Syrien am Rande des Völkermords!

In den letzten Wochen hat die Gewalt in Syrien eine alarmierende Wendung genommen, insbesondere in der Küstenregion, wo Angehörige der alawitischen Minderheit gezielt in den Fokus islamistischer Kämpfer geraten sind. Ahmed al-Scharaa, der syrische Interimspräsident und ehemalige Chef einer Miliz, hat sich in dieser kritischen Zeit zu Wort gemeldet und fordert die Verantwortlichen für die Massaker an Zivilisten zur Rechenschaft. In einem Interview erklärte Scharaa, dass die Bekämpfung der Gewalt unter dem Rechtssystem Syriens stattfinden wird und er betont, dass das Land ein Rechtsstaat sei.

Die alarmierenden Berichte über massenhafte Tötungen von Alawiten, die enge Verbindungen zum ehemaligen Präsidenten Baschar Al-Assad hatten, stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Bemühungen Scharaas dar, das Land zu einen. In einer Erklärung machte er eine ehemalige Militäreinheit, die Assad treu geblieben ist, sowie eine ungenannte ausländische Macht für die Gewaltausbrüche verantwortlich. Laut dem Interimspräsidenten sind seit dem Ausbruch der Kämpfe über 1.300 Menschen, darunter mindestens 973 Zivilisten, ums Leben gekommen, während das Verteidigungsministerium der Übergangsregierung den erfolgreichen Abschluss seiner Militäroperationen verkündete.

Massaker und Menschenrechtsverletzungen

Die überwiegende Mehrheit der getöteten Zivilisten stammt aus der alawitischen Gemeinschaft, und Menschenrechtsorganisationen haben Bedenken geäußert, dass diese Angriffe als Völkermord eingestuft werden könnten. Kamal Sido, ein Nahostreferent der Menschenrechtsorganisation, warnte davor, dass Alawiten als Anhänger des alten Regimes gebrandmarkt und entmenschlicht werden. Der Druck auf diese religiöse Sondergemeinschaft, die dem schiitischen Islam zugehörig ist und historisch stark mit Assad verbunden war, ist enorm. Razzien, bei denen Alawiten, sogar Frauen und Kinder, öffentlich hingerichtet werden, sind dabei keine Seltenheit.

Die systematische Gewalt gegen die Alawiten scheint in direktem Zusammenhang mit der Machtverschiebung in Syrien zu stehen, die nach dem Sturz Assads im Dezember 2024 begannen. Nachdem Assad vor islamistischen Rebellen nach Russland geflohen war, nahmen die Übergriffe auf Alawiten, darunter über 830 von ihnen, die in einer neuen Welle der Gewalt ums Leben kamen, dramatisch zu. Videoaufnahmen zeigen, dass angreifende Gruppen ihre Absicht, Alawiten zu töten, offen verkünden.

Reaktionen der internationalen Gemeinschaft

Die internationale Gemeinschaft hat auf diese Gewalthandlungen mit Empörung reagiert. Das Auswärtige Amt in Berlin forderte die Übergangsregierung auf, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums der Übergangsregierung behauptete, die Angriffe der ehemaligen Assad-Anhänger seien rechtzeitig abgewehrt worden, und eine Bekämpfung der „Überreste des gestürzten Regimes“ stehe kurz bevor. In der politischen Landschaft Syriens treiben die Spannungen zwischen den islamistischen Kämpfern und den treuen Anhängern von Assad die Gewalt weiter an, was die Zukunft des Landes in Frage stellt.

Angesichts der anhaltenden Bedrohungen fordern viele Alawiten die internationale Gemeinschaft auf, Fluchtkorridore aus den gefährdeten Küstengebieten einzurichten. Die syrische Regierung hat jedoch die Straßen in die Region abgeriegelt, was die Flucht noch schwieriger gestaltet. Diese komplexe und herausfordernde Situation erfordert ein schnelles und entschlossenes Handeln, um mögliche Vernichtungen und humanitäre Katastrophen abzuwenden.

Statistische Auswertung

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Latakia, Syrien
Beste Referenz
tagesspiegel.de
Weitere Infos
zdf.de

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