
Die Bundespolizei hat am 11. März 2025 umfassende Ermittlungen gegen mutmaßliche Fußball-Hooligans eingeleitet. Diese Großrazzia erstreckt sich über mehrere Bundesländer, darunter Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern. Im Rahmen der Operation kamen etwa 440 Beamte zum Einsatz, um 31 Verdächtige zu durchsuchen und zu befragen. Dies sei eine Antwort auf den gewaltsamen Angriff auf einen Sonderzug mit Fans des Vereins Rot-Weiss Essen, der am 26. Oktober 2022 stattfand.
Die Angreifer, die von den Fanlagern der Drittligavereine Hansa Rostock und Rot-Weiss Essen stammen, hatten sich offenbar gezielt verabredet, um den Zug auf offener Strecke zwischen Gransee und Neustrelitz in Brandenburg anzugreifen. Bei dem Überfall waren mehr als 200 vermummte Hooligans beteiligt, die den Zug mit Steinen und Pyrotechnik bombardierten. Der Angriff führte zu erheblichen Sachschäden, die auf rund 118.000 Euro geschätzt werden, und mehrere Fensterscheiben des Waggons gingen zu Bruch.
Durchsuchungen und Beschlagnahmen
Bei den Durchsuchungen wurden bedeutende Beweismittel sichergestellt. Dazu zählen Mobiltelefone, Computer, Unterlagen, aber auch gefährliche Gegenstände wie eine Handgranate in Rostock sowie zwei Kugelbomben in Essen. Die Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft Neuruppin geleitet, die den Verdächtigen schwerer Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung und einen gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr vorwirft. Die Mehrheit der Verdächtigen ist bereits als Gewalttäter im Sport aktenkundig, darunter befinden sich auch drei rechtsextreme Straftäter.
Die Vorfälle haben nicht nur ein rechtliches Nachspiel, sondern auch personelle Konsequenzen. Nach dem Überfall traten fünf Aufsichtsräte von Hansa Rostock zurück, und der Verein hat sich von den Attacken distanziert. Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel fordert zudem deutliche Konsequenzen für die Täter. Die Bundespolizei beabsichtigt, mit dieser Aktion ein eindeutiges Zeichen gegen die Gewalt auf deutschen Bahnstrecken zu setzen.
Gesellschaftliche Relevanz
Die Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die problematischen Strukturen im Fußball, insbesondere im Hinblick auf Hooliganismus. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Fanlagern, die nicht nur die Sicherheit der Reisenden gefährden, sondern auch Millionen von Euro an Sachschäden verursachen. Es bleibt abzuwarten, ob die aktuellen Ermittlungen nachhaltig positive Auswirkungen auf die Sicherheit im Umfeld von Fußballspielen haben werden.
Zusammenfassend zeigt diese Razzia, dass die Polizei entschlossen gegen Fußball-Gewalt vorgeht, doch die Herausforderungen im Bereich des Hooliganismus erscheinen nach wie vor enorm. Die Ermittlungen sind erst der Anfang weiterer Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Problematik.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe rbb24 und Welt.