Der Konflikt zwischen Türkgücü München und dem TSV Schwaben Augsburg erreicht neue Dimensionen, nachdem der Bayerische Fußball-Verband (BFV) die umstrittenen Punkte des TSV wiederhergestellt hat. Dies geschah trotz vorheriger Regelverstöße, die in einem Meilenstein-Urteil des Sportgerichts behandelt wurden. Türkgücü München erlebte im Oktober eine 1:3-Niederlage im Heimspiel gegen Schwaben Augsburg und sieht sich nun gezwungen, juristische Schritte gegen die Entscheidung des BFV einzuleiten.
Die Entscheidung des BFV, die Punkte an Schwaben Augsburg zu vergeben, basiert auf der Annahme einer Berufung. Ursprünglich waren deren Siege gegen Mannschaften wie 1. FC Schweinfurt 05, Türkgücü München und weitere für ungültig erklärt worden. Dies geschah aufgrund von Verstößen gegen die U23-Regel, die vorschreibt, dass mindestens vier deutsche U23-Spieler im Kader sein müssen. Sollte es zu einem Punktabzug von zwölf Zählern gekommen sein, hätte dies die Planung für die restliche Saison von Türkgücü München erheblich erleichtert.
Die Reaktion von Türkgücü München
Serdar Yilmaz, der Vorstand von Türkgücü München, zeigte sich über das Urteil des BFV enttäuscht und plane, die nächsthöhere Instanz anzurufen. „Wir können diese Entscheidung nicht nachvollziehen“, äußerte Yilmaz und deutete an, dass auch der FC Eintracht Bamberg, der ebenso von den Entscheidungen betroffen ist, gegen das Urteil vorgehen möchte.
Die Berufung von Schwaben Augsburg führt zu einem erhöhten Druck auf die Mannschaft von Türkgücü München, die sich nun in einer prekären Lage im Abstiegskampf findet. Trainer Alper Kayabunar hob hervor, dass das Urteil den Druck auf das Team verstärkt hat. Nach der Niederlage im ersten Spiel des Jahres gegen Buchbach mit 1:4, in dem Türkgücü zunächst einen Ausgleich erzielte, aber letztlich ohne Punkte blieb, ist die Situation angespannt.
Der rechtliche Rahmen und die kommenden Schritte
Die Sportgerichtsbarkeit des DFB, die Streitigkeiten innerhalb des Verbandes regelt, wird nun zur entscheidenden Instanz. Sie besteht aus verschiedenen Organen, darunter der Kontrollausschuss und das DFB-Sportgericht. Diese Instanzen sind zuständig, wenn Mitglieder des DFB gegen die reglierenden Regelwerke verstoßen, was in diesem Fall offensichtlich der Fall war.
Für Türkgücü München ist es entscheidend, dass die Frist zur Einreichung eines Einspruchs noch nicht abgelaufen ist. Angesichts der jüngsten Entwicklungen bleibt die Frage, ob die Entscheidung des BFV von anderen Instanzen überdacht wird, nachdem bereits die Geldstrafe gegen Schwaben Augsburg bestätigt wurde. Der Ausgang dieses Verfahrens könnte weitreichende Folgen für die Tabellenkonstellation in der Regionalliga Bayern haben.
