
In einer aktuellen Auseinandersetzung über die Finanzierung von gesellschaftlichen Projekten, hat die CDU in Worpswede Informationen zu Organisationen und gemeinnützigen Verbänden, die mit Bundesmitteln gefördert werden, angefordert. Dazu gehört auch die ehrenamtliche Initiative „Omas gegen Rechts“, die von Dörte Schnell in Juni 2024 gegründet wurde. Schnell, die zuvor in Hamburg aktiv war, führt die Initiative in Worpswede mit 25 bis 30 aktiven Frauen, die sich selbstständig finanzieren und keine Steuermittel erhalten. Wie weser-kurier.de berichtet, wird die Anfrage der CDU von Schnell als ein Versuch der Represäntation durch Friedrich Merz gesehen, während die Gruppe betont, dass sie überparteilich ist.
Die Mitglieder der „Omas gegen Rechts“ tragen selbst zu den Kosten für Handzettel, Plakate und Banner bei, wobei gelegentlich projektgebundene Mittel über das Bundesprogramm „Demokratie leben“ anfallen. Schnell erwähnt, dass in diesen Rahmen Projekte in Buxtehude finanziert wurden. Es handelt sich bei der Initiative nicht um einen eingetragenen Verein, sondern sie operiert autonom, wie auch die meisten anderen Gruppen im Norden, die ebenfalls nicht an einen Dachverband angegliedert sind.
Ehrenamtliches Engagement ohne finanzielle Unterstützung
Im Kontext ihrer finanziellen Struktur stellt sich heraus, dass die „Omas gegen Rechts“ sich ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzieren und keine institutionelle Förderung erhalten. Diese Informationen werden durch die offizielle Webseite der Initiative verstärkt, die sich ebenfalls gegen finanzielle Unterstützung durch Steuermittel wehrt. Die Gruppe sieht sich selbst als ein Teil einer Vielzahl von Regionalgruppen, die über 280 Mitglieder zählt, die alle ehrenamtlich tätig sind und für ihre Arbeit keine Vergütung erhalten. Das Engagement der Gruppen wird jedoch durch verschiedene Auszeichnungen gewürdigt, wie den Paul-Spiegel-Preis und den Aachener Friedenspreis, was die Bedeutung ihres zivilgesellschaftlichen Engagements unterstreicht, wie ebenfalls von omas-gegen-rechts.org erwähnt.
Um ihre Botschaft gegen Rassismus und Ausgrenzung zu verstärken, plant die Initiative die Installation einer Bank in Worpswede, die ein stark symbolisches Design haben wird – die rechte Seite der Bank wird keine Sitzfläche verfügen. Dieses architektonische Konzept stammt von der DeinWerk gGmbH aus Heinsberg und wird von der Stiftung Leben und Arbeiten Johannishag gebaut. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 1000 Euro, wobei die Gruppe noch auf Spenden angewiesen ist. Der Bürgermeister von Worpswede unterstützt das Projekt und hebt die Wichtigkeit des Engagements hervor.
Gesellschaftlicher Kontext und Notwendigkeit
Die Wichtigkeit solcher Initiativen wird im Rahmen der pluralistischen Gesellschaft Deutschlands deutlich, die sich durch eine Vielfalt an Lebensformen auszeichnet. Die Bundesregierung fördert seit 2015 Projekte zur Demokratie und gegen Menschenfeindlichkeit, um die Werte des Grundgesetzes zu verteidigen. Dort wird betont, dass Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus aktiv bekämpft werden müssen. Der rechtsextreme Anschlag von Hanau im Jahr 2020 verdeutlichte die Dringlichkeit solcher Maßnahmen. Der Nationale Aktionsplan gegen Rassismus unterstützt zudem politisches Engagement und die Vernetzung von zivilgesellschaftlichen Akteuren, um zu verhindern, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt gefährdet wird, wie es deutschland.de formuliert.
Somit zeigt das Engagement der „Omas gegen Rechts“ nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch im nationalen Kontext einen weiteren Schritt zur Stärkung der Demokratie und zur Bekämpfung von Rassismus. Ihre Ansätze sind ein wichtiger Bestandteil der breiteren Bemühungen, die gegen die zunehmende Ungleichheit und Diskriminierung in der Gesellschaft vorgehen.