
Am 12. März 2025 sind die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium in Höhe von 25 Prozent in Kraft getreten. Diese Zölle betreffen alle Importe von Stahl und Aluminium in die USA, einschließlich der bisherigen Ausnahmen für die EU und andere Länder, berichtet Tagesschau. Trump rechtfertigt die Zölle mit der Behauptung, dass exzessive Importe die nationale Sicherheit der USA gefährden. Er beschuldigt China, den Markt mit billigem Metall zu fluten.
Rund ein Viertel des in den USA verwendeten Stahls und über 40 Prozent des Aluminiums stammen aus dem Ausland. Hauptlieferanten sind Kanada, Brasilien, Mexiko, Deutschland und China. Überdies hatte Trump angedroht, die Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus Kanada auf bis zu 50 Prozent zu erhöhen. Dies wäre eine Reaktion auf eine Preiserhöhung für Stromexporte aus Kanada, die jedoch nach Verhandlungen mit US-Handelsminister Howard Lutnick ausgesetzt wurden. Somit gelten für Kanada weiterhin die ursprünglichen 25 Prozent.
Folgen für die internationale Handelslandschaft
Die Entscheidung der USA hat auch zu einer intensiven Reaktion der EU geführt. Diese plant, mit eigenen Gegenmaßnahmen zu reagieren, was die Gefahr eines umfassenden Handelskonflikts birgt. Ein Stillhalteabkommen in der Amtszeit von Joe Biden hatte die Schärfe der Zölle zunächst gemildert. Am 2. April 2025 sollen jedoch zusätzliche Zölle von Trump in Kraft treten, die als wechselseitige Zölle bezeichnet werden und Zollerhöhungen dort vorsehen, wo die USA derzeit niedrigere Zölle verlangen als ihre Handelspartner.
Eine Analyse des Kiel Instituts für Weltwirtschaft zeigt, dass die US-Zölle nicht nur die betroffenen Länder, sondern auch die USA selbst negativ beeinflussen können. Laut Simulationen könnte das reale Bruttoinlandsprodukt der EU kurzfristig um 0,02 Prozent sinken, da nur etwa 5 Prozent der gesamten EU-Exporte betroffen sind. Gleichzeitig wird prognostiziert, dass die Preise in den USA um 0,41 Prozent steigen könnten, was die Inflationsrate erhöht und Exporte um 1,37 Prozent sinken könnte, wie das Kiel Institut berichtet.
Die Zölle werden vor allem die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Produzenten im Ausland beeinträchtigen. Zusätzlich werden Kanada und Mexiko stark betroffen sein, die zuvor von länderspezifischen Zöllen ausgenommen waren. Prognosen für Kanada sprechen von einem Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts um 0,39 Prozent und für Mexiko um 0,19 Prozent.
Langfristige Auswirkungen und Handelskriege
Die Auswirkungen der neuen Zölle sind nicht nur auf die USA und die EU beschränkt. Handelskriege beeinträchtigen die globale Wirtschaft erheblich, was durch die Spannungen zwischen großen Handelspartnern deutlich wird. Maßnahmen wie Zölle und Handelsbeschränkungen führen zu Unsicherheiten auf den internationalen Märkten. Unternehmen sehen sich mit höheren Produktionskosten konfrontiert, was sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirkt. Verbraucher müssen zudem mit höheren Preisen für importierte Waren rechnen, was ihre Kaufkraft verringert, so die Analyse von Nadr.
Eine friedliche Lösung zwischen den Parteien ist entscheidend, um negative Auswirkungen zu mildern. Die Diversifizierung der Handelspartner sowie der Einsatz bilateraler Gespräche könnten Wege sein, um den Handelskonflikten entgegenzuwirken. Zahlreiche Experten betonen die Notwendigkeit, die wirtschaftliche Resilienz zu stärken und langfristige Handelsbeziehungen zu sichern.