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Einsam im Alter: So kämpft Silbernetz gegen die Einsamkeit!

Einsamkeit im Alter ist ein wachsendes Problem, das viele Senioren betrifft. Elke Schilling, die Initiatorin von Silbernetz, einem gemeinnützigen Verein in Deutschland, betont die Herausforderungen, denen sich ältere Menschen gegenübersehen, besonders jene, die sich einsam fühlen. Laut Schilling wurde die Silbernetz-Hotline seit ihrer Gründung im Jahr 2018 bereits 750.000 Mal gewählt, und die Anrufe steigen jährlich um etwa 15 Prozent. Das dominierende Thema dieser Anrufe ist Einsamkeit, die die Lebensqualität vieler Senioren erheblich beeinträchtigen kann berichten die Lübecker Nachrichten.

Viele ältere Menschen erleben Einsamkeit besonders nach dem Verlust eines Partners oder während der Trauerphase. Die Digitalisierung erschwert oft den Zugang zu Versorgungsstrukturen, was zu einem Teufelskreis der Isolation führt. Laut der Langzeitstudie „Einsamkeitsbarometer“ der Bundesregierung fühlt sich mehr als jede zehnte Person in Deutschland einsam. Eine weitere Studie der Techniker Krankenkasse zeigt, dass jeder zweite Mensch ab 40 Jahren häufig oder manchmal einsam ist und unter den 18- bis 39-Jährigen sogar zwei Drittel betroffen sind.

Die Ursachen der Einsamkeit

Soziologe Janosch Schobin hebt hervor, dass ältere Menschen während der Pandemie stärker betroffen waren, während jüngere Generationen weniger unter Einsamkeit litten. Viele Senioren sind häufig verwitwet, leiden an Krankheiten oder sind weniger mobil, was ihre Isolation verstärkt. Einsamkeit kann langfristig zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, darunter Schlaganfälle, Angststörungen, Demenz und Depressionen. Schobin beschreibt Einsamkeit als ein Signal, das auf eine beschädigte soziale Integration hinweist.

In Deutschland leben 20,3 Prozent der Gesamtbevölkerung allein, bei den über 65-Jährigen beträgt dieser Anteil sogar 34,6 Prozent. Einsamkeit wird dabei häufig als Mangel empfunden, im Gegensatz zum freiwilligen Alleinsein. Schilling empfiehlt, ein gutes Netzwerk aufzubauen, um Einsamkeit vorzubeugen. Das Silbertelefon bietet täglich kostenfrei, vertraulich und anonym Unterstützung für Senioren an, die sich einsam fühlen ergänzen die Lübecker Nachrichten.

Neues Projekt gegen Einsamkeit

Um der Einsamkeit in Seniorenheimen entgegenzuwirken, startet Silbernetz das Projekt GenerationenTandem. Dieses Projekt verbindet Ehrenamtliche unter 35 Jahren mit einsamen älteren Menschen in Seniorenheimen. In Berlin fühlt sich jeder dritte hochaltrige Mensch in einem Heim einsam (35,2%). Mittels wöchentlicher Telefongespräche, die zunächst anonym durchgeführt werden, soll eine persönliche Verbindung hergestellt werden. Ein persönliches Kennenlernen ist möglich, wenn beidseitiger Wunsch besteht.

Ziel des Projekts ist es, Einsamkeitsgefühle zu lindern und die Gesundheit älterer Bewohner zu fördern. Das Projekt ist kostenlos für die Teilnehmenden und wird von mehreren Stiftungen unterstützt. Ehrenamtliche Berliner zwischen 20 und 35 Jahren werden gesucht, die bereit sind, wöchentlich eine Stunde Zeit zu investieren. Das GenerationenTandem soll zunächst in drei Seniorenheimen in Berlin starten und plant, künftig zu expandieren informiert Silbernetz.

Laut verschiedenen Studien zeigen Senioren, die sich über längere Zeit einsam fühlen, negative Verhaltensänderungen wie weniger Bewegung, häufiger Schlafprobleme, eine höhere Raucherquote und insgesamt ein höheres Risiko für chronische Erkrankungen. Auch das Sterblichkeitsrisiko steigt signifikant an, sodass sozial isolierte und einsame Menschen ein bis zu einem Drittel erhöhtes Risiko haben, zu sterben stellt die AOK fest.

Statistische Auswertung

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Berlin, Deutschland
Beste Referenz
ln-online.de
Weitere Infos
silbernetz.org

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