
Am 10. März 2025 um 9:48 Uhr (Ortszeit) kam es vor der britischen Ostküste zu einer schweren Kollision zwischen einem Öltanker und einem Containerschiff. Der Öltanker MV Stena Immaculate kollidierte mit dem Containerschiff Solong. Nach ersten Berichten von op-online.de wurden mindestens 32 Personen verletzt und an Land gebracht. Darüber hinaus wird ein Besatzungsmitglied des Solong als vermisst betrachtet, während britische Verkehrsminister Mike Kane in einer ersten Stellungnahme erklärte, dass das Mitglied wohl tot sei.
Die britische Küstenwache koordinierte umgehend die Rettungs- und Brandbekämpfungsmaßnahmen, da beide Schiffe durch die Kollision in Gefahr standen. Zunächst konnte jedoch Entwarnung gegeben werden; beide Schiffe sind nach ersten Einschätzungen nicht sinkfähig. Dennoch bestehen ernsthafte Bedenken bezüglich möglicher Umweltschäden durch auslaufenden Schiffsdiesel und Flugzeugtreibstoff. Der Öltanker führte bei der Kollision 220.000 Barrel (fast 35 Millionen Liter) Flugzeugtreibstoff mit sich, wobei mindestens ein Tank beschädigt wurde.
Verhaftungen und Verdächtigungen
Der Kapitän des Containerschiffs, ein 59-jähriger Mann, wurde wegen grober Fahrlässigkeit verhaftet. Die Reederei Ernst Russ, Eigentümerin des Solong, wies Berichte über gefährliche Güter an Bord entschieden zurück. Die Umstände, die zu der Kollision führten, sind bislang unklar. Zeugen berichteten von einem „massiven Feuerball“ nach dem Zusammenstoß, was die Befürchtungen hinsichtlich eines größeren Schadens noch verstärkt.
Zur Unterstützung bei der Brandbekämpfung wurde ein deutsches Mehrzweckschiff, die Mellum, entsandt. Die Situation bleibt daher weiterhin angespannt, da der mögliche Umweltschaden durch die freigesetzten Treibstoffe noch nicht vollständig eingeschätzt werden kann.
Schiffsverkehr und Sicherheitslage
Die Kollision fügt sich in eine Reihe von Herausforderungen ein, mit denen die Schifffahrt aktuell konfrontiert ist. Laut seenotretter.de gab es im Jahr 2022 weltweit 38 Schiffsverluste, die geringste Anzahl seit 2005. In der Kollision wurden vier Schiffe durch Kollisionen zum Totalverlust, was zeigt, dass Vorfälle wie die kürzlich erlittenen schwerwiegend und ungünstig sind für eine ohnehin schon angespannte Sicherheitslage auf See.
Die Sicherheitslage beim Schiffsverkehr verändert sich stetig. Alarmierende Trends wie ein Anstieg von Bränden an Bord sowie die Gefahren durch Piraterie und Cyber-Angriffe nehmen zu. Der Schiffsverkehr in Gewässern rund um die Britischen Inseln ist dabei nicht unproblematisch. In der Vergangenheit gab es bereits Totalverluste in dieser Region. Die Notwendigkeit zur Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen an Bord ist somit von höchster Bedeutung.