
Am Montagmittag kam es in der Nordsee zu einem dramatischen Schiffsunglück, als das unter portugiesischer Flagge fahrende Containerschiff „Solong“ mit dem unter US-Flagge fahrenden Öltanker „Stena Immaculate“ kollidierte. Beide Schiffe brachten sich in eine kritische Lage, als sie in Brand gerieten. Die Kollision ereignete sich vor der britischen Küste in East Yorkshire, einige Kilometer vor Kingston upon Hull.
Die britische Küstenwache koordinierte sofort umfassende Rettungsmaßnahmen und führte mehrere Überwachungsflüge durch. Berichten von t-online zufolge gab es Entwarnung hinsichtlich einer möglichen Umweltverschmutzung. Trotz des ausgetretenen Kerosins aus dem Tanker, der 220.000 Barrel (ca. 35 Millionen Liter) Flugzeugtreibstoff transportierte, wurden in drei Überwachungsflügen keine Hinweise auf Verschmutzungen der Wasseroberfläche festgestellt.
Details zur Kollision
Mindestens einer von 16 Tanks des „Stena Immaculate“ wurde bei der Kollision beschädigt. Laut dem Betreiber Crowley verdampfte das Kerosin jedoch aufgrund der Brände, die auf den Schiffen ausbrachen. Während das Feuer auf beiden Schiffen mittlerweile gelöscht ist, gibt es noch kleinere Brände auf der „Solong“. Der Geschäftsführer des Hafens von Grimsby East beschrieb einen „massiven Feuerball“ nach dem Zusammenstoß. Videos der Szene zeigen dicke, schwarze Rauchwolken und Flammen, die über die Schiffe emporsteigen, was laut einer Mitteilung der Süddeutschen Zeitung für große Besorgnis sorgt.
Insgesamt 36 Besatzungsmitglieder beider Schiffe wurden in Sicherheit gebracht. Eine Person musste für medizinische Behandlungen ins Krankenhaus, jedoch wird ein Seemann des Containerschiffs als vermisst gemeldet. Die Suche nach ihm wurde nach umfangreichen Bemühungen am Montagabend eingestellt, da die Behörden annehmen, dass er das Unglück nicht überlebt hat.
Reaktionen und mögliche Folgen
Die britische Regierung bezeichnete die Situation als „äußerst besorgniserregend“ und prüft notwendige Maßnahmen gegen mögliche Umweltverschmutzungen. Greenpeace äußerte ebenfalls große Sorge hinsichtlich der potenziellen Umweltschäden, die durch den Vorfall verursacht werden könnten, da die genauen Folgen noch nicht abzuschätzten sind.
Die Ursachen des Zusammenstoßes sind derzeit noch unklar; allerdings wurde der 59-jährige Kapitän der „Solong“, ein russischer Staatsbürger, wegen fahrlässiger Tötung festgenommen.
In Anbetracht der weltweiten Problematik von Schiffsbränden wird darauf hingewiesen, dass Brände auf Schiffen oft schwierig zu kontrollieren sind, insbesondere bei Vorfällen mit gefährlichen Gütern wie Kerosin. Hierzu berichtet Tagesschau, dass die veralteten Löschsysteme auf vielen Schiffen dringend modernisiert werden müssen, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden.
Diese Vorfälle führen uns die potenziellen Gefahren im internationalen Schiffsverkehr vor Augen und werfen Fragen zu Sicherheitsstandards und Präventionsmaßnahmen auf.