
In einem merkwürdigen Vorfall in einer Bankfiliale in Müncheberg, Märkisch-Oderland, sucht die Polizei nach einem Mann, der nach dem Geld eines anderen greift. Am 8. April 2024 hob ein 67-Jähriger in der Sparkasse an der Ernst-Thälmann-Straße Bargeld ab. Während er die Filiale verließ, ließ er jedoch sein abgehobenes Geld im Ausgabefach des Automaten liegen. Ein nachfolgender Kunde nahm das Geld an sich, ohne den ursprünglichen Besitzer zu informieren. Die Polizei hat den Tatverdächtigen auf Überwachungsvideos aufgezeichnet und bittet um Hinweise zu seiner Identität und seinem Aufenthaltsort. Diese können telefonisch unter 03341 3300 oder über das Hinweisformular auf der Internetwache gegeben werden, wie Tag24 berichtet.
Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf das aktuelle Phänomen von Bankunregelmäßigkeiten und Diebstählen, die in Deutschland mit der fortschreitenden technischen Entwicklung seltener geworden sind.
Raubüberfall in München
<pIn einem separaten, aber ebenfalls aufsehenerregenden Fall wurde in einer Genossenschaftsbank am Obermenzinger Rüttenauerplatz in München ein Raubüberfall gemeldet. Am 25. Oktober 2024 soll eine 22-jährige Bankangestellte angeblich von einem Unbekannten bedroht worden sein, der etwa 50.000 Euro forderte. Diese Angabe ist jedoch bislang unbestätigt. Nach der angeblichen Tat floh der Täter und ließ die Bankangestellte im Keller zurück, wo sie leicht an der Hand verletzt wurde. Ein anderer Angestellter fand sie und alarmierte die Polizei.
Bereits zwei Tage nach dem Vorfall äußerte die Polizei Zweifel an der Darstellung der Bankangestellten. Widersprüche in ihren Aussagen und die Unklarheit, wie der angebliche Täter die geschlossenen Bankräume betreten konnte, wurden festgestellt. Zudem war es auffällig, dass niemand den vermeintlichen Täter bei der Flucht sah, obwohl sich ein Wochenmarkt in der Nähe befand. Keine Überwachungskamera zeigte die Flucht des Mannes. Daher wird angenommen, dass die Bankangestellte den Raub womöglich vorgetäuscht hat, um das Geld selbst zu entnehmen. Sowohl gegen sie als auch gegen ihren 18 bis 21 Jahre alten Freund, der polizeibekannt und mehrfach vorbestraft ist, wird nun ermittelt. Ihnen wird Diebstahl in einem besonders schweren Fall und Vortäuschen einer Straftat vorgeworfen, wie Süddeutsche Zeitung berichtet.
Rückgang der Banküberfälle
In den letzten 30 Jahren sind Überfälle auf Banken, Sparkassen und Postfilialen in Deutschland um 95 Prozent gesunken. 1993 gab es noch 1.623 Überfälle, während die Zahl im Jahr 2022 auf nur 80 fiel. Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig: Die Anzahl der Bankfilialen hat sich von fast 70.000 in den 90er-Jahren auf über 24.000 bis Ende 2022 verringert. Technischer Fortschritt und die abnehmende Bedeutung des Bargelds kommen hinzu. Zudem hat die Polizei eine hohe Aufklärungsquote und klärt drei Viertel der Überfälle auf. Dies, kombiniert mit zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen und geringen Bargeldbeständen, macht Raubdelikte unattraktiv, wie Die Presse anmerkt.