
Am 13. März 2025 fand in Kiel ein landesweit koordinierter Warnstreik im öffentlichen Dienst statt. Ziel dieser Mobilisierung war es, Druck auf die Arbeitgeber vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen zu erzeugen. Laut Angaben der Polizei nahmen etwa 4.000 Menschen an der Demonstration teil, während Verdi Nord Sprecher Frank Schischefsky die Zahl auf über 6.000 schätzte. Betroffen von den Streiks waren Kitas, Energieversorger und die Verkehrsraumüberwachung, unter anderem auch der Nord-Ostsee-Kanal, was die Auswirkungen auf die öffentliche Infrastruktur verdeutlichte.
Die Teilnehmer der Demonstration trugen Transparente mit verschiedenen Forderungen. Schischefsky unterstrich die Notwendigkeit des Warnstreiks, da bisher kein Angebot von den Arbeitgebern vorgelegt worden sei. Verdi warnte, dass der Tarifkonflikt ohne ein entsprechendes Angebot weiter auf die Straße verlagert werde. Besonders betroffen von der angespannten Situation sind auch die Mitarbeiter in den Kitas. Saskia Beckmann, eine Mitarbeiterin, sprach von massiver Überlastung und einem alarmierenden Krankenstand.
Forderungen der Gewerkschaften
Verdi fordert eine Erhöhung der Einkommen um 8 Prozent, mindestens jedoch um 350 Euro monatlich, sowie drei zusätzliche freie Tage. Diese Forderungen wurden von den Arbeitgebern als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen, die vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam stattfinden wird, wird als entscheidend angesehen, da rund 2,3 Millionen Angestellte bei Bund und Kommunen davon betroffen sind. Der bestehende Tarifvertrag läuft am 31. Dezember 2024 aus.
Die Tarifverhandlungen sind auch im Kontext der allgemeinen wirtschaftlichen Situation und des großen Personalmangels im öffentlichen Dienst zu betrachten. In Anbetracht der branchenweiten Herausforderungen sind die Gewerkschaften fest entschlossen, für verbesserte Arbeitsbedingungen und höheres Entgelt zu kämpfen, was sich auch in den jüngsten Forderungen widerspiegelt.
Aktuelle Entwicklungen und Ausblicke
Die am 17./18. Februar 2025 stattgefundene zweite Verhandlungsrunde brachte keine Einigung, was weitere Warnstreiks nach sich zog. Zusätzlich stellt der Vorfall während einer Verdi-Demonstration in München, bei dem ein Fahrzeug in die Menge fuhr und mehrere Personen verletzte, die Spannungen innerhalb des Tarifkonflikts auf dramatische Weise dar.
Die aktuellen Verhandlungen sind geprägt von unterschiedlichen Auffassungen zwischen den Gewerkschaften und Arbeitgebern zu den geforderten Erhöhungen. Während die Gewerkschaften die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Vordergrund stellen, kritisiert die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeber (VKA) die hohen Entgeltforderungen und die damit verbundenen finanziellen Belastungen.
Zusätzlich ist zu beachten, dass auch der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L), der im Dezember 2023 abgeschlossen wurde, in einer separaten Verhandlungsrunde eine Erhöhung der Entgelte und Arbeitsbedingungen nach sich zieht. Die nächsten Tarifverhandlungen zu diesem Bereich sind für Ende 2025 geplant.