Christian Titz, ehemaliger Spieler und Trainer, hat sich in der Fußballszene einen Namen gemacht, nicht zuletzt durch seine beginnende Erfolgsgeschichte beim 1. FC Magdeburg. Die Zeit beim Hamburger SV, wo er als Trainer am Ende einer turbulenten Ära stand, prägt weiterhin sein Image. Unter Titz‘ Führung gelang dem FCM in der vergangenen Saison der Aufstieg in die 2. Liga, was den Druck auf ihn und seine Philosophie, einen spielstarken und offensiven Fußball zu zeigen, erhöht. Der Verein steht vor einer spannenden Rückrunde und der bevorstehenden Partie gegen den HSV, für die das Team auf dem vierten Platz liegt, nur drei Punkte hinter dem Tabellenführer.
Titz spielte in seiner aktiven Karriere für den SC Idar-Oberstein in der Regionalliga. Mit lediglich sechs Einsätzen in der Saison 1999/2000 war seine Karriere kurz. Dennoch hatte er früh die Vision, eine eigene Fußballschule zu gründen, was ihn später zur Gründung der „Dooley Soccer University“ mit Tom Dooley führte. Nach seiner aktiven Laufbahn übernahm Titz 2015 ehrenamtlich als Jugendtrainer beim Hamburger SV. In der Saison 2017/2018 übernahm er kurzfristig die Profimannschaft, konnte jedoch trotz der Bemühungen den Abstieg nicht verhindern. Bei seiner Entlassung nach wenigen Monaten in der 2. Liga wurde entschieden, dass Titz der Mannschaft in einer schwierigen Phase neues Leben eingehaucht habe, und Marinus Bester bezeichnete die Entscheidung als Fehler.
Erfolgreiche Rückkehr in die Trainerwelt
Nichtsdestotrotz hat Titz die negativen Assoziationen mit seiner Zeit beim HSV weitestgehend abgelegt. Sein Fokus liegt nun klar auf dem 1. FC Magdeburg, den er im Frühjahr 2021 übernahm, als dieser abstiegsbedroht war. Unter seiner Anleitung stieg das Team im Sommer 2022 als Tabellenführer in die 2. Liga auf. Titz hat einen kompetenten Trainerstab aufgebaut und den Kader strategisch weiterentwickelt. Ein Schlüssel zu diesem Erfolg war die Implementierung eines hochstehenden, mitspielenden Torhüters. Dominik Reimann, der diese Rolle ausfüllt, hat eine entscheidende Rolle für den Mannschaftserfolg gespielt.
Vor dem mit Spannung erwarteten Elbderby gegen den HSV haben die Fans von Titz‘ ehemaligem Verein nicht vergessen, was er für den HSV geleistet hat. Rund 300 Unterstützer beobachteten kürzlich das öffentliche Training des HSV und brachten ihre Unterstützung für Titz zum Ausdruck. Ein Banner mit der Sturmaufschrift „Pro Titz!“ wies darauf hin, dass trotz dreier torloser Partien, in denen der Trainer unter Druck geraten war, immer noch ein tiefes Vertrauen besteht. Titz reagierte gelassen und gab der Mannschaft positive Impulse, indem er betonte, dass es sich nur um eine „Belastungssteuerung“ bei einigen Spielern handelte, die vor dem wichtigen Spiel gegen Darmstadt nicht übermäßig beansprucht werden sollten.
Die Zukunft von Titz und der Fußballentwicklung
Die vergangenen Erfolge von Titz und seiner Philosophie stehen exemplarisch für einen Modernisierungstrend im Fußball, der von der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) vorangetrieben wird. Mit dem Projekt zur regionalen Trainerentwicklung sollen talentierte Club-Trainerinnen und -Trainer zwischen ihren Lizenzstufen individuell gefördert werden. Das Konzept, das bereits erfolgreich in einer Testphase erprobt wurde, strebt danach, optimale Lernumgebungen für Nachwuchsspieler zu schaffen. Titz könnte somit Teil einer zunehmend professionellen Trainerentwicklung werden, die auch Ex-Spieler wie ihn in neue Verantwortung bringen wird.
Die Geschichte von Christian Titz spiegelt die Herausforderungen und Chancen wider, die Trainer im deutschen Fußball derzeit erwarten. Seine Fähigkeit, ein Team zu formen und einen klaren Spielstil zu etablieren, zeigt, dass er nicht nur aus der Vergangenheit gelernt hat, sondern auch die Zukunft des Fußballs mitgestalten kann.
Für weitere Informationen über die Entwicklung des Fußballs und von Trainern in Deutschland, werfen Sie einen Blick auf Remstal Zeitung, Welt und DFL.
