Brandenburg

Kriminalitätsstatistik unter Beschuss: Brandenburgs Zahlen falsch berechnet!

Das Brandenburger Innenministerium hat kürzlich die Kriminalitätsstatistik für 2024 teilweise zurückgezogen, nachdem schwerwiegende Fehler in der Berechnung der Tatverdächtigen festgestellt wurden. Der Fehler wurde auf eine fehlerhafte Anwendung einer neuen bundesweiten Berechnungsformel zurückgeführt, die seit 2024 in Kraft ist. Dies wurde bekannt, als das Ministerium auf eine Anfrage des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) reagierte. Innenministerin Katrin Lange (SPD) äußerte, dass die zählten Zahlen möglicherweise zu hoch angesetzt sein könnten und verwies darauf, dass das neue statistische Verfahren nicht korrekt umgesetzt wurde. Der Bericht zur Kriminalstatistik 2024 wurde bis zur vollständigen Korrektur der Fehler aus dem Internet entfernt.

Die Probleme betreffen auch Tatverdächtige, die nicht in Brandenburg gemeldet sind. Das Ministerium ist derzeit nicht in der Lage, Angaben zum aktuellen Anteil nicht-deutscher Tatverdächtiger mit Wohnsitz in Brandenburg zu machen. Die Kritik an einer verzerrenden Darstellung der Kriminalität durch nicht-deutsche Tatverdächtige, die innerhalb der Öffentlichkeit laut wurde, wies Lange zurück. Sie betonte, dass die Fehler in der Statistik alle Bereiche von Tatverdächtigen betreffen und kein Raum für Ressentiments gegeben werden sollte.

Entwicklung der Straftaten in Brandenburg

Trotz dieser Schwierigkeiten weist die Polizeiliche Kriminalstatistik auch positive Entwicklungen auf. Laut dem Ministerium ist die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten in Brandenburg im Jahr 2024 auf 176.641 gesunken, was einem Rückgang von 5,2 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht, als 186.242 Straftaten registriert wurden. Die Aufklärungsquote ist auf 58,4 % gestiegen, der höchste Wert seit 18 Jahren.

Allerdings gibt es auch Besorgnis über bestimmte Gewaltdelikte. Innenministerin Lange betonte, dass die Körperverletzungsdelikte, die 10 % der Gesamtkriminalität ausmachen, auf den höchsten Wert seit 15 Jahren gestiegen sind, mit 16.978 Fällen, was einem Anstieg von 2,9 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Die Zahl der Tatverdächtigen in Brandenburg fiel um 1,3 % auf 79.677, wobei 75 % männlich sind und 58 % eine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.

Verstöße und Gewaltkriminalität

Während die Gesamtdeliktzahlen zurückgingen, stiegen die Fälle aus dem Bereich der ausländerrechtlichen Verstöße um 4,8 %. Für diese Fälle liegt die Aufklärungsquote sogar über 90 %. Ohne diese Verstöße lag die Aufklärungsquote der allgemeinen Kriminalität nur minimal höher als im Vorjahr, von 53,1 % auf 53,3 %.

Die Gewaltkriminalität zeigt gemischte Zahlen: Im Jahr 2024 wurden 5.335 Fälle erfasst, was einen Rückgang um 3 % darstellt, während die Aufklärungsquote in diesem Bereich auf knapp 82 % stieg. Bei der Gewaltkriminalität sind 69 % der Tatverdächtigen deutsche Staatsbürger, allerdings sind bei den 6.790 Fällen von häuslicher Gewalt, die einen Anstieg um 465 Fälle darstellten, auch komplexe soziale Faktoren zu berücksichtigen.

Die Ermittlungen zu den fehlerhaften Statistiken zeigen die Herausforderungen auf, denen sich das Brandenburger Innenministerium gegenübersieht. Der Vorfall wirft Fragen über die Zuverlässigkeit der Kriminalstatistik auf und betont die Notwendigkeit, für Transparenz und Korrekturen zu sorgen. Die Überprüfung durch das Landeskriminalamt soll dazu beitragen, die Zahlen zu klären und beschädigte Glaubwürdigkeit wiederherzustellen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Brandenburg, Deutschland
Beste Referenz
rbb24.de
Weitere Infos
mik.brandenburg.de

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