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Friedrich Wilhelm: Der Winterfeldzug, der Schweden entglitt!

Im Jahr 1678 plante ein schwedisches Heer, Ostpreußen zu besetzen, um Brandenburg zur Räson zu bringen. In dieser entscheidenden Phase trat Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg als kompetenter strategischer Führer auf. Er entwarf einen militärischen Plan, der sich deutlich von den üblichen Winterquartieren unterschied, was sich als vorteilhaft erweisen sollte. Zu dieser Zeit war Schweden, obgleich einst eine bedeutende Seemacht, in den Hegemonialkämpfen um die Ostsee geschwächt und hatte, um seine militärischen Ambitionen zu finanzieren, im Jahr 1672 von Ludwig XIV. Subsidien erhalten, um gegen die Niederlande zu kämpfen. Diese Umstände sorgten dafür, dass Friedrich Wilhelm, nach dem Aufbau einer stehenden Armee von 25.000 Mann, die Seiten wechselte und sich den Feinden Frankreichs anschloss. Dieser Schritt war wegweisend, da Brandenburg zunehmend als ernstzunehmender Akteur in Europa wahrgenommen wurde, besonders nach dem Sieg über Schweden bei Fehrbellin im Jahr 1675.

Im Jahr 1678 begann Friedrich Wilhelm mit der Belagerung schwedischer Positionen in Pommern. Die Stadt Stralsund kapitulierete am 20. Oktober, gefolgt von Greifswald, das am 7. November fiel. In einer Antwort auf diese militärischen Erfolge entsandte Schweden eine Armee von 12.000 Mann unter dem Kommando von Feldmarschall Henrik Horn, um die schwedischen Positionen in Preußen zu stabilisieren. Dies geschah in einem geopolitischen Kontext, in dem Polen-Litauen neutral blieb, was die schwedischen Pläne erheblich beeinträchtigte.

Der Winterfeldzug und seine Herausforderungen

Trotz widriger Wetterbedingungen entschloss sich Friedrich Wilhelm, einen Winterfeldzug zu planen, um die verbliebenen schwedischen Truppen zu vertreiben. Am 10. Januar 1679 versammelte er 9.000 Mann in Marienwerder und erteilte den Befehl zur „Jagd über das Kurische Haff.“ Zur Unterstützung seiner Soldaten stellte er 1.200 Schlitten und 700 Pferde bereit. Am 29. Januar erreichten die schwedischen Truppen Tilsit, doch Friedrich Wilhelms Truppen verfolgten sie unermüdlich. Am 30. Januar kam es zu heftigen Kämpfen, bei denen die Schweden 1.300 Mann und einige Kanonen verloren.

Die schwedische Armee, die der verheerenden Verfolgung nicht standhalten konnte, löste sich weitgehend auf. Nur 1.500 Mann kehrten in einer geordneten Formation zurück. Leider sah Friedrich Wilhelm sich gezwungen, den Feldzug Anfang Februar 1679 aufgrund extremer Kälte und gravierender Nachschubprobleme abzubrechen. Dennoch hatte er bewiesen, dass seine Armee eine ernstzunehmende Kraft in den militärischen Auseinandersetzungen geworden war.

Folgen des Winterfeldzugs

Trotz der relativ bescheidenen militärischen Erfolge blieb der Winterfeldzug entscheidend für Friedrich Wilhelms Ruf. Der Feldzug trug wesentlich zu seinem Ruhm bei, wurde jedoch von den Großmächten nicht vollständig anerkannt. Im Frieden von Saint-Germain 1679 musste Friedrich Wilhelm schließlich alle Eroberungen in Schwedisch-Pommern zurückgeben. Dennoch erhielt er den Titel „Großer Kurfürst“, ein Titel, der nicht nur in seinen Ländern, sondern auch darüber hinaus verbreitet wurde. Diese Bezeichnung symbolisierte seinen Aufstieg und die Anerkennung seiner Bedeutung als einflussreicher Herrscher in Europa.

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Marienwerder, Deutschland
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