
Am 14. März 2025 stellte die Messstation am Werner-Seelenbinder-Sportplatz in Brandenburg an der Havel alarmierende Werte in der Luftqualität fest. Die Messung des Feinstaubs ergab einen Wert von 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, was den Grenzwert für „sehr schlechte“ Luftqualität übersteigt. Besonders besorgniserregend ist, dass der Grenzwert für Feinstaub bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter liegt und maximal nur 35-mal pro Jahr überschritten werden darf, wie maz-online.de berichtet.
Die Messstation überwacht nicht nur Feinstaub, sondern auch andere Schadstoffe wie Stickstoffdioxid und Ozon. Der Grenzwert für Stickstoffdioxid beträgt ebenfalls 200 Mikrogramm pro Kubikmeter, während für Ozon der Wert bei 240 Mikrogramm pro Kubikmeter liegt. Eine solche schlechte Luftqualität kann weitreichende gesundheitliche Folgen haben, unter anderem Atemwegsbeschwerden und ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so die Erkenntnisse von lanuv.nrw.de.
Gesundheitsrisiken und Empfehlungen
Die gesundheitlichen Risiken, die mit einer hohen Luftverschmutzung verbunden sind, sind erheblich. Laut den Berichten können akute und chronische Wirkungen wie Bronchitis, Asthma und sogar ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko auftreten. Besonders betroffen sind schwangere Frauen, Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation betont, dass bei einem Anstieg der Feinstaubkonzentration um 10 µg/m³ das Sterberisiko um bis zu 8 % steigt.
Empfohlene Verhaltensweisen bei der gegenwärtigen Luftqualität sind klar: Bei „sehr schlechter“ Luftqualität sollten körperliche Anstrengungen im Freien vermieden werden, insbesondere für empfindliche Gruppen. Bei „schlechter“ Luftqualität wird das Vermeiden von körperlich anstrengenden Tätigkeiten empfohlen, während bei „mäßiger“ Luftqualität die gesundheitlichen Auswirkungen für die Allgemeinbevölkerung als unwahrscheinlich gelten, aber dennoch bei empfindlichen Personen vorkommen können.
Feinstaubbelastung und Umweltbedingungen
Die an Silvester freigesetzte Feinstaubbelastung kann ebenfalls nicht ignoriert werden. In der Silvesternacht werden schätzungsweise 1.500 Tonnen Feinstaub in die Luft emittiert, was 75 % der jährlich freigesetzten 2.050 Tonnen ausmacht. Laut maz-online.de hat dieses jährliche Hineinwirken in die Luft zwar kurzfristige Effekte, die längeren Einfluss auf die Jahreswerte minimieren. Allerdings können Wetterbedingungen wie Inversionslagen die Feinstaubbelastung für mehrere Stunden anheben.
Auf europäischer Ebene zeigt sich ein besorgniserregendes Bild: Laut den Daten von eea.europa.eu sind Luftverschmutzung und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken nach wie vor das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa, insbesondere in städtischen Gebieten. Schätzungen zufolge gab es 2022 etwa 239.000 Todesfälle in der EU wegen erhöhter Feinstaubkonzentrationen, die die WHO-Richtwerte überschritten.
Vor diesem Hintergrund stehen die neuen EU-Luftqualitätsvorschriften, die am 10. Dezember 2024 in Kraft traten. Diese Vorschriften zielen darauf ab, die Belastungen durch Luftschadstoffe signifikant zu reduzieren. Insbesondere soll die Feinstaubbelastung bis 2030 um 55 % gesenkt werden. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die weitreichenden gesundheitlichen und ökologischen Folgen der Luftverschmutzung zu verringern.