
Das hessische Landeskriminalamt (LKA) warnt eindringlich vor einer neuen Welle von Betrügereien, bei denen sich Kriminelle als Polizisten ausgeben. In den letzten Wochen verzeichnete das LKA mehrere erfolgreiche Betrugsfälle, die teils mit Erbeutungen im sechsstelligen Bereich endeten. Betrüger machen dabei vor allem ältere Menschen zum Ziel und setzen sie telefonisch unter Druck, um an Geld und Wertgegenstände zu gelangen. Die Methoden der Täter haben sich im Lauf der Jahre zwar nicht verändert, sind jedoch nach wie vor effektiv und gesetzwidrig.
Zu den typischen Betrugsmaschen gehören Schockanrufe, in denen die Betrüger beispielsweise von einem schweren Autounfall eines Angehörigen berichten, was für die Angerufenen oft eine Kaution erforderlich macht. Ein anderes Beispiel ist der Anruf eines vermeintlichen Kommissars, der angibt, dass Einbrecher das Haus oder sogar die bank des Opfers im Visier haben. In diesem Szenario fordern die Anrufer die Übergabe von Geld oder Wertsachen.
Hohe Dunkelziffer durch Scham der Opfer
Die Dunkelziffer der Betroffenen ist extrem hoch, da viele Opfer aus Scham über die Betrugsmasche, von der sie getroffen wurden, keine Anzeige erstatten. Das LKA dokumentierte im vergangenen Jahr 230 Fälle, wobei in 150 weiteren Fällen nur der Versuch des Betrugs vermerkt wurde. Auffällig ist, dass die meisten Anrufe von den Tätern aus dem Ausland getätigt werden.
Ein weiterer alarmierender Aspekt ist, dass viele der Tätern in organisierten Gruppen arbeiten, die Callcenter und Abholer in Deutschland einsetzen, um ihre Machenschaften zu koordinieren. Es liegt auf der Hand, dass teilweise existenzbedrohende finanzielle Schäden für die Opfer entstehen, und das, obwohl viele dieser Betrugsmaschen seit den 1960er Jahren bekannt sind und immer wieder an Aktualität gewinnen.
Empfehlungen zur Prävention
- Geben Sie am Telefon niemals Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und legen Sie gegebenenfalls auf.
- Übergaben Sie kein Geld an unbekannte Personen.
- Die Polizei wird niemals telefonisch um Bargeld oder Wertsachen bitten.
- Bei Zweifeln sollten Sie die Behörde direkt kontaktieren und die Telefonnummer selbst recherchieren.
- Verdächtige Besucher sollten vor der abgesperrten Tür warten gelassen werden.
- Erstatten Sie umgehend Anzeige bei der örtlich zuständigen Polizeidienststelle.
Einige der Betrugsmaschen, die in den letzten Jahren aufgekommen sind, lassen sich auch in Zusammenhängen wie dem sogenannten Quishing oder dem WhatsApp-Betrug beobachten. Hierbei geben sich Betrüger als Verwandte aus und fordern Geld. Der Schutz vor solchen Betrugsversuchen erfordert Wachsamkeit und kritisches Denken, insbesondere in der heutigen digitalen Zeit, in der Manipulation durch Technologie verübt wird.
Die Polizei rät, unbekannte Anrufe und Nachrichten stets zu hinterfragen und keine persönlichen oder finanziellen Informationen weiterzugeben. Offizielle Warnungen sollten regelmäßig verfolgt werden, um sich bestmöglich zu schützen.
Für weitere Informationen und eine umfassendere Warnung über aktuelle Betrugsmaschen und deren Prävention können die Leser auf die Berichterstattung von FAZ, Presseportal und Verbraucherschutz.tv zugreifen.