
Am Donnerstagnachmittag kam es in Unterföhring, Landkreis München, zu einem tragischen Arbeitsunfall, bei dem ein 41-jähriger Mann ums Leben kam. Der Unfall ereignete sich, als der Verunglückte zusammen mit einem Arbeitskollegen auf dem Dach einer Firma Arbeiten an einem Funkmast durchführte. Nachdem die Arbeiten abgeschlossen waren, begab sich der Mann zum Dokumentieren der Arbeiten und stieg auf ein Gitter über einem Schacht. Dabei verrutschte das Gitter, was einen folgenschweren Sturz zur Folge hatte. Der Mann fiel aus einer Höhe von sechs Stockwerken und erlitt dabei schwerste Verletzungen. Trotz der sofortigen Hilfe durch die Einsatzkräfte verstarb er noch an der Unfallstelle. Die Polizei München hat die Ermittlungen zur genauen Unfallursache übernommen und führt entsprechende Befragungen durch, um Licht ins Dunkel der tragischen Ereignisse zu bringen. Darüber hinaus ereignete sich an derselben Baustelle ein weiterer Vorfall, bei dem ein Arbeiter schwere Verletzungen erlitt, was die besorgniserregende Arbeitsunfallstatistik in der Region weiter beleuchtet.
Ein ähnlicher, tödlicher Arbeitsunfall ereignete sich am Freitagmittag in Ingolstadt. Hierbei kam ein 44-jähriger Kranführer auf dem ehemaligen Rieter-Gelände ums Leben. Während er versuchte, ein Trafohaus aus dem Fundament zu heben und auf einen Lastwagen zu laden, löste sich die Verankerung der Hebevorrichtung. Das schwere Trafohaus fiel auf die Ladefläche des Lastwagens und begrub den Kranführer darunter. Die Feuerwehr konnte nur noch seinen Tod bestätigen, als sie ihn bergen konnte. Die Kriminalpolizei Ingolstadt hat die Ermittlungen übernommen und lässt prüfen, ob Materialversagen die Ursache für den Unfall war. Es gibt derzeit keine Hinweise auf ein Fremdverschulden.
Rückblick auf Arbeitsunfälle in der Region
Die traurigen Vorfälle werfen einen Schatten auf die aktuellen Statistiken in der Bauwirtschaft. Laut Berichten hat die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft im Jahr 2022 mit 99.380 einen kritischen Punkt erreicht. Dies ist das erste Jahr, in dem die Zahl unter 100.000 gefallen ist. Im Jahr 2021 gab es noch 103.525 meldepflichtige Unfälle. Dirk Müller, alternierender Vorsitzender des Vorstands der BG BAU, bestätigt, dass der Rückgang der Unfallhäufigkeit zwar Fortschritte im Arbeitsschutz erkennen lässt, jedoch der Handlungsbedarf weiterhin groß bleibt. Die tausend-Personen-Quote ist von 49,84 im Jahr 2021 auf 45,51 im Jahr 2022 gesunken, was zeigt, dass auch in der Sicherheitskultur der Bauwirtschaft noch erhebliche Verbesserungen notwendig sind.
Diese beiden tragischen Unfälle in Unterföhring und Ingolstadt führen einmal mehr vor Augen, wie gefährlich Bau- und Handwerksarbeiten sein können. Die Polizei hat die Ermittlungen in beiden Fällen übernommen, um mögliche Ursachen zu klären und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Die Statistik der BG BAU zeigt, dass trotz der positiven Tendenz in der Unfallziffer, die Sicherheit der Arbeiter in den Baugewerken stets im Fokus stehen sollte.