
Am 13. März 2025 wurde die Presseinformation der Ruhr-Universität Bochum (RUB) mit dem dritten Platz des idw-Preises für Wissenschaftskommunikation 2024 ausgezeichnet. Der Informationsdienst Wissenschaft (idw) würdigte damit die herausragende Berichterstattung über die positiven Effekte von Berührungen auf Schmerz, Depressionen und Angst. Die ausgezeichnete Presseinformation trägt den Titel „Wann und wie Berührung gut tut“ und wurde von der RUB-Redakteurin Meike Drießen verfasst. Diese Auszeichnung ist nicht nur ein Beleg für die handwerkliche Professionalität der Pressemitteilung, sondern auch für deren hohen Nachrichtenwert und wissenschaftliche Bedeutung, wie news.rub.de berichtet.
Die Verleihung, die in Berlin stattfand, hebt die Rolle der RUB in der Wissenschaftskommunikation hervor. Diese verbreitet ihre Forschungsergebnisse über verschiedene Kanäle, darunter ein Newsportal, das Wissenschaftsmagazin „Rubin“ und Social-Media-Kanäle. Im Jahr 2024 resultierten etwa 2.000 Medienberichte aus den rund 200 veröffentlichten Pressemitteilungen, von denen die prämierte mit über 400 Medienberichten die größte Aufmerksamkeit erhielt.
Wissenschaftliche Erkenntnisse über Berührungen
Die Presseinformation bezieht sich auf eine umfassende Analyse, die von einem internationalen Forschungsteam aus Bochum, Duisburg-Essen und Amsterdam durchgeführt wurde. In die Auswertung flossen über 130 internationale Studien mit rund 10.000 Teilnehmenden ein. Die Ergebnisse zeigen, dass Berührungen signifikant zur Linderung von Schmerz, Depressionen und Angst beitragen. Häufige, jedoch kurze Berührungen erwiesen sich als besonders vorteilhaft, und die durchschnittliche Berührungsdauer lag bei etwa 20 Minuten, beeinflusste jedoch nicht wesentlich die Ergebnisse. Laut rvr.ruhr profitieren sowohl Erwachsene als auch Kleinkinder von Berührungen.
Insbesondere bei Säuglingen sind Berührungen von Eltern wirksamer als von anderen Pflegepersonen. Für Erwachsene zeigte sich, dass es keinen signifikanten Unterschied macht, ob die Berührung von einer nahestehenden Person oder von professionellem Personal kommt. Der größte positive Effekt von Berührungen äußerte sich dabei in der Verbesserung der mentalen Verfassung.
Einfluss auf die Gesundheit
Zusätzlich zu den positiven Effekten auf psychische Beschwerden wirken Berührungen auch vorteilhaft auf einige kardiovaskuläre Faktoren, wie Blutdruck und Herzfrequenz, auch wenn diese Effekte geringer ausfallen. Laut Studienautor Julian Packheiser verbessern gewollte Berührungen das Befinden sowohl bei Erkrankten als auch bei gesunden Personen. Die Analyse führte zu dem Schluss, dass die Erhöhung der Berührungseinheiten mit einer Linderung von Depressionen, Ängsten und Schmerzen bei Erwachsenen einhergeht. Konkrete Experiment mit Objekten, wie sozialen Robotern oder Stofftieren, zeigen ebenfalls Vorteile, erreichen jedoch nicht die psychischen positiven Effekte menschlicher Berührungen, so forschung-und-lehre.de.
Die Auszeichnung der RUB und die begleitenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Berührungen verdeutlichen, wie bedeutend menschliche Interaktionen für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit sind. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung und der damit verbundenen Entfremdung ist es umso wichtiger, solche Erkenntnisse zu fördern und sichtbar zu machen.