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Kinder mit Post-Covid: Magdeburg startet Hilfe für Betroffene!

Die Herausforderungen, vor denen Kinder und Jugendliche mit Post-Covid und ME/CFS stehen, sind enorm. Hans-Henning Flechtner, Leiter der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Magdeburg, beschreibt die derzeitige Behandlungssituation als herausfordernd. Antje Redlich, eine Expertin auf diesem Gebiet, weist darauf hin, dass die genaue Anzahl der betroffenen Kinder in Sachsen-Anhalt unbekannt bleibt. Schätzungen für Deutschland liegen jedoch zwischen 70.000 und 90.000 betroffenen Kindern.

Momentan gibt es in Sachsen-Anhalt keine strukturierte Erfassung der Betroffenen. Erst mit einer solchen Struktur können genaue Zahlen ermittelt werden. Betroffene Kinder und deren Familien haben die Möglichkeit, sich ab sofort in der Universitätsmedizin in Magdeburg vorzustellen. Nicole Anger, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, fordert den Aufbau einer spezialisierten Ambulanz, um betroffenen Kindern und Jugendlichen eine adäquate Versorgung zu bieten.

Wichtige Unterstützung für betroffene Familien

Anger betont, dass viele Betroffene mit ihren Symptomen oft nicht ernst genommen werden und diese häufig als psychische Probleme abgetan werden. Dies schränkt die Möglichkeiten für eine frühzeitige Diagnostik und Behandlung erheblich ein. Besorgte Eltern, wie Andrea und Sebastian Franke, teilen diese Erfahrungen. Sie schildern, dass die Krankheitsgeschichte ihrer Kinder, Fritz und Rosi, oftmals zu einer Stigmatisierung führt, was ihrer psychischen Gesundheit weiter schadet.

Andrea Franke hebt hervor, dass psychologische Betreuung für die betroffenen Kinder unerlässlich ist. Gleichzeitig äußert sie Bedenken hinsichtlich der Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik, da sie fürchten, dass diese eine falsche Außenwirkung vermitteln könnte.

Die Familie Franke sieht die neu gegründete zentrale Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche mit Post-Covid als einen positiven Schritt, jedoch nicht als endgültige Lösung. Bis zur Entwicklung standardisierter medikamentöser Behandlungsmethoden sind ihre Kinder auf symptomatische Behandlungen mit Schmerzmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln angewiesen. „Wir hoffen darauf, dass unsere Kinder bald wieder unbeschwert leben können“, sagt Andrea Franke.

Bundesweite Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung

Das Bundesministerium für Gesundheit hat in diesem Zusammenhang den PEDNET-LC-Verbund ins Leben gerufen, der eine flächendeckende Versorgungslandschaft für Kinder und Jugendliche mit Long Covid oder Impfschäden plant. Ziel ist die Verbesserung der Diagnostik und Therapie in spezialisierten Versorgungszentren. Dieses Vorhaben ist einmalig in Deutschland.

Der PEDNET-LC-Verbund will nicht nur specialized Diagnostik und Therapie aufbauen, sondern auch klinische Studien durchführen, um die Versorgungslage zu optimieren. Betroffene und deren Familien sollen aktiv in die Planung und Umsetzung dieser Initiative einbezogen werden. Diese Maßnahmen sollen auch durch den Austausch von Daten zwischen verschiedenen Standorten sowie durch das Einbringen von Wissen in Schulen unterstützt werden.

Zusammen mit zahlreichen Kooperationspartnern, darunter namhafte Universitäten und Kliniken, soll die notwendige Infrastruktur geschaffen werden. Der Zusammenhalt der medizinischen Fachwelt wird als entscheidend für den Erfolg dieser Maßnahmen erachtet.

Insgesamt bleibt zu hoffen, dass sowohl die neu geschaffenen Strukturen als auch die Projekte des PEDNET-LC-Verbundes einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen mit Post-Covid leisten werden, während die Schulmedizin der Erforschung dieser Erkrankungen weiterhin einen hohen Stellenwert einräumt.

Statistische Auswertung

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Magdeburg, Deutschland
Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
bundesgesundheitsministerium.de

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