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Gender Pay Gap in Baden-Württemberg: Frauen verdienen bis zu 38,6% weniger!

Am 15. März 2025 wurde aufmerksam auf die weiterhin bestehenden Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in Deutschland. Insbesondere in Baden-Württemberg zeigt sich ein frappierender Gender Pay Gap von 26,7 Prozent, der damit den höchsten Wert unter allen Bundesländern aufweist. Frauen verdienen hier durchschnittlich 124 Euro pro Tag, während Männer mit 162 Euro deutlich mehr erhalten. Diese Diskrepanz ist alarmierend, besonders im Kontext der jüngsten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die die Lohnlücke in 400 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten analysierte.

Die Studie bestätigt, dass Frauen in Deutschland im Schnitt 22,24 Euro pro Stunde verdienen, während Männer 26,34 Euro erhalten. Dies verdeutlicht, dass Frauen mehr als 16 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Vor allem im Bodenseekreis fällt die Lohnlücke mit 38,6 Prozent besonders gravierend aus, wo Frauen rund 21.000 Euro weniger als Männer verdienen.

Regionale Unterschiede im Gender Pay Gap

Die Untersuchung zeigt, dass die Unterschiede im Gender Pay Gap stark regional variieren. So gibt es in nur drei von 400 untersuchten Kreisen, nämlich Stendal, Frankfurt an der Oder und Dessau-Roßlau, eine Situation, in der Frauen mehr verdienen als Männer – gerade einmal 1,2 Prozent mehr. Im Gegensatz dazu ist Freudenstadt mit einer Lohnlücke von 35,7 Prozent und Böblingen mit 33,3 Prozent ebenfalls von starkem Gender Pay Gap betroffen. Dies lässt sich unter anderem auf unterschiedliche Berufs- und Branchenwahlen zurückführen: Frauen arbeiten häufig in sozialen Berufen, während Männer oft technische Berufe wählen.

In Freiburg ist die Lohnlücke am geringsten, hier verdienen Frauen etwa 10.000 Euro weniger als Männer, was im Vergleich zu anderen Regionen relativ moderat erscheint. Wichtige Faktoren für die Differenz sind auch die Berufswahl und die Kinderbetreuung, welche die Erwerbsbiografien von Frauen oft stark beeinflussen.

Der Equal Pay Day und politische Maßnahmen

Der nationale Equal Pay Day, der in Deutschland auf den 6. März fällt, symbolisiert den Zeitpunkt, bis zu dem Frauen arbeiten müssen, um das gleiche Jahresgehalt wie ihre männlichen Kollegen zu erzielen. In Baden-Württemberg ist dieser Tag jedoch erst der 8. April, was die speziell ungleiche Situation innerhalb des Bundeslandes verdeutlicht. Um dies zu ändern, werden politische Maßnahmen wie der Ausbau von Kinderbetreuungsmöglichkeiten und die Förderung von Gleichstellungsmaßnahmen in Unternehmen dringend empfohlen.

Die IAB-Studie empfiehlt zudem die Einführung von Anreizen für Väter, um Elternzeit zu nehmen, sowie die Unterstützung von Frauen beim Wiedereinstieg ins Berufsleben durch Maßnahmen der Arbeitsagenturen. Diese bieten unter anderem Girls‘ Days an, um Jugendlichen die Möglichkeiten verschiedener Berufe zu zeigen.

In Baden-Württemberg haben Frauen auch die Möglichkeit, Gehaltsauskünfte im Rahmen des Entgelttransparenzgesetzes einzuholen, um mögliche Ungleichheiten zu prüfen. Der bereinigte Gender Pay Gap in Baden-Württemberg beträgt 17,9 Prozent, was ebenfalls der höchste Wert aller Bundesländer ist. Tuttlingen hat hierbei die größte bereinigte Lohnlücke, bei der Frauen 26,7 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen mit vergleichbaren Qualifikationen.

Zusammengefasst zeigt sich, dass trotz vorhandener Maßnahmen und gesetzlichen Grundlagen zur Förderung der Gleichstellung der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern in Deutschland – und besonders in Baden-Württemberg – nach wie vor erheblich ist. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige politische Anstrengungen und gesellschaftliche Veränderungen zu einer echten Angleichung der Löhne führen werden.

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IAB-Forum dokumentiert, dass …
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Freiburg, Deutschland
Beste Referenz
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Weitere Infos
iab-forum.de

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