
Der Heideladen in Oberkochen, eine Genossenschaft, die im November 2016 gegründet wurde, steht vor mehreren Herausforderungen, die die ehrenamtlichen Mitglieder betreffen. Seit der Gründung haben sich um die 280 Anteilseigner dem Laden angeschlossen, um dessen Betrieb zu unterstützen. Mit dem Wechsel an der Spitze übernimmt nun Marina Cappa das Vorstandsamt von Dorothee Zoller, wobei sie die Verantwortung gemeinsam mit Laura Konetzky trägt. Wie Schwäbische Post berichtet, sieht sich der Heideladen, repräsentiert durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Helmut Funk, mit mehreren Schwierigkeiten konfrontiert. Diese reichen von bürokratischen Anforderungen bis hin zu wirtschaftlichen Problemen und einem akuten Fachkräftemangel.
Die Einführung neuer Regeln wie der E-Rechnung und digitaler Archivierung stellt eine zusätzliche Belastung für die Ehrenamtler dar. Komplexe Vorschriften, darunter eine zehnjährige Dokumentations- und Aufbewahrungspflicht, erfordern den Einsatz von externen Fachkräften. Diese Maßnahme bringt jedoch auch zusätzliche Kosten mit sich. Zudem zwingt der Fachkräftemangel den Heideladen dazu, die Öffnungszeiten zu reduzieren. Aktuell sind neben den Vorständen nur fünf Mitarbeiterinnen im operativen Geschäft tätig.
Wirtschaftliche Herausforderungen
Die wirtschaftliche Situation des Heideladens leidet unter zahlreichen Faktoren. Steigende Preise bei der Warenbeschaffung, ein höherer Mindestlohn und ansteigende Fixkosten belasten das Budget erheblich. Trotz dieser Widrigkeiten versuchen die Vorstände und Aufsichtsräte, durch verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen Umsatz zu generieren und den Laden als zentralen Treffpunkt für die Bewohner zu etablieren.
Die Öffnungszeiten des Heideladens sind derzeit Montag bis Samstag von 7:30 bis 12:00 Uhr sowie Donnerstag und Freitag von 16:00 bis 18:00 Uhr. Ein besonders aktuelles Beispiel für die Community-Engagements des Ladens ist eine Spendenaktion, die haltbare Lebensmittel und Drogerieartikel zugunsten des Tafelladens in Aalen sammelt. Die Aktion läuft bis zum 13. Dezember 2024 und empfiehlt Produkte wie H-Milch, Nudeln und Shampoo, die direkt im Laden gespendet werden können, wie heideladen-oko.de berichtet.
Veranstaltungen und Aktionen
Zusätzlich zu der Spendenaktion lädt der Heideladen zu mehreren Veranstaltungen ein. Am 22. November 2024 findet das Lichterfest statt, mit einem Laternenlauf um 17:15 Uhr. Am 29. November 2024 wird eine Weinverkostung organisiert, die aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl eine rechtzeitige Anmeldung erfordert. Diese Veranstaltungen sollen nicht nur die Gemeinschaft stärken, sondern auch zur Umsatzsteigerung beitragen.
Die betriebliche Abläufe sind ebenfalls durch regelmäßige Ferien und Betriebsurlaube geregelt. In diesem Jahr sind die Betriebsferien für den Zeitraum vom 5. bis 18. August 2024 vorgesehen. Solche Maßnahmen sind essenziell, um den Mitarbeitenden Erholung zu bieten, während der Betrieb aufrechterhalten wird.
Genossenschaften, wie der Heideladen, sind laut dem Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband (BWGV) eine wichtige Alternative zur Bewältigung der Herausforderungen der Digitalisierung. Diese Ansicht wurde beim Spitzentreffen „Handel 2030“ im Wirtschaftsministerium in Stuttgart hervorgehoben. Hier wird die Notwendigkeit betont, genossenschaftliche Modelle zu stärken, um den Unwägbarkeiten in der heutigen Handelslandschaft besser begegnen zu können. Dies könnte auch für den Heideladen von Vorteil sein, da er bereits einige dieser genossenschaftlichen Prinzipien in sein Geschäftsmodell integriert hat, wie wir-leben-genossenschaft.de anmerkt.