
Die Fußgängerzone in der Münchner Straße in Rosenheim, die im Dezember 2024 eingerichtet wurde, wird voraussichtlich nach nur drei Monaten wieder aufgehoben. Dies haben die Stadträte im März 2025 beschlossen. Der Versuch, an der vielbefahrenen Straße zwischen der Gillitzerstraße und der Salinstraße einen Bereich für Fußgänger zu schaffen, stieß auf unerwartete Schwierigkeiten. Die CSU und SPD erkannten, dass die Neuregelung nicht funktionierte und die Akzeptanz bei den Bürgern gering war. Zudem ignorierten viele Autofahrer die Vorschriften, was zu massiven Problemen führte. Rosenheim24 berichtet, dass Busse häufig weiterhin durch die Fußgängerzone fuhren, was die Verkehrssituation nicht besser machte.
Obwohl die Fußgängerzone Potenzial zeigte, insbesondere wenn Bürger und Verwaltung an einem Strang ziehen würden, war die Durchführung ungenügend. Verbesserungsvorschläge, wie die Umleitung von Bussen und die Anbringung von Piktogrammen auf der Straße, wurden geäußert. Einige Autofahrer schienen sich zwar an die neue Regelung zu gewöhnen, doch der frühe Abbruch des Versuchs wurde von Stadträtin Christine Degenhart (Freie Wähler/UP) als unverständlich kritisiert. Sie betonte, dass man die „Flinte ins Korn geworfen“ habe.
Annahme und Ablehnung der Fußgängerzone
Ziel der Fußgängerzone war es, den Bereich entlang des Salingartens aufzuwerten, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und die Verkehrssicherheit zu verbessern. Oberbürgermeister Andreas März hatte die Überzeugung geäußert, dass der Verkehrsversuch die Attraktivität für Einzelhandel und Gastronomie steigern würde. Dennoch hat sich dies wider Erwarten nicht bewahrheitet. Frühe Verkehrsfreigaben, wie die der Brixstraße, sollten eine verbesserte Verkehrsführung in Rosenheim gewährleisten, die jetzt zum Teil in Frage steht. Rosenheim.de berichtete bereits von umfassenden Bauarbeiten zur Fußgängerzone.
Fußgängerzonen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Attraktivität und Geschäftsentwicklung innerstädtischer Bereiche. Laut Forschungsinformation ist die korrekte Gestaltung und Nutzung solcher Zonen wichtig für das Stadtleben. Fußgängerzonen sind zwar für viele als ansprechend wahrgenommen, sie dürfen allerdings nicht zu monofunktionalen Einkaufsbereichen verkommen. Die Erfahrungen aus Rosenheim zeigen, dass die Dimensionierung und die Nutzung von Fußgängerzonen kontinuierlich evaluiert werden müssen, um den verschiedenen Ansprüchen gerecht zu werden.
Ausblick auf zukünftige Entwicklungen
Die Stadtverwaltung plant bereits eine Aufwertung des Salingartens und erwägt eine mögliche Wiedereinführung der Fußgängerzone in der Zukunft. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt mit den Feststellungen aus diesem Verkehrsversuch umgehen wird, um die Mischung aus Erholung, Einkauf und sozialer Interaktion erfolgreich zu fördern. Die Schaffung von attraktiven Fußverkehrsanlagen ist dabei eine der Hauptaufgaben, um sowohl den Einzelhandel zu unterstützen als auch den Bürgern eine angenehme Aufenthaltsqualität zu bieten.