
Die Neuadaption des legendären Films „Emmanuelle“ ist seit dem 14. Februar 2025 auf Blu-ray und DVD erhältlich. Regie führte die talentierte Audrey Diwan, bekannt aus dem Film „The Lost Highway Hotel’s Film of the Year 2022“. Mit einem neuen Blickwinkel auf die Geschichte um Emmanuelle, gespielt von Noémie Merlant, sowie Naomi Watts und Jamie Campbell Bower, versucht der Film, die Philosophie des Originals aus dem Jahr 1974 zu überarbeiten und zu aktualisieren. Nach freiepresse.de ist die Handlung in London angesiedelt, wo Emmanuelle als Auditorin arbeitet und in das Shangri La Hotel nach Hong Kong geschickt wird, um Fehler zu finden, die ihrer Vorgesetzten, Managerin Margot, zur Entlassung verhelfen sollen. Doch dort wird Emmanuelle von einem mysteriösen Fremden namens Kei aus der Fassung gebracht und entdeckt ihre sexuelle Lust neu.
Der ursprüngliche „Emmanuelle“-Film gilt als Softcore-Klassiker. Die neue Version scheint die Schwächen des Originals zu reflektieren, das oft als schlecht konzipiert angesehen wurde. Kritiken heben hervor, dass Diwans Interpretation eine tiefere Auseinandersetzung mit den Themen Sexualität und emotionale Distanz bietet. thelosthighwayhotel.com beschreibt, wie Merlant die emotionale Kälte und Selbstexil der Hauptfigur verkörpert. Sie bewertet ein Luxushotel und beobachtet die Interaktionen anderer Gäste, wodurch der Film eine Verbindung zwischen intellektueller Analyse und den oft kalten, klinischen Szenarien schafft.
Künstlerische Merkmale und kritische Rezeption
Die Neuinterpretation setzt stark auf ASMR-Elemente, die in der Geräuschkulisse der filmischen Szenen präsent sind. Die Musik von Evgueni und Sacha Galperine unterstützt die klinisch anmutenden Einstellungen und die geschmackvollen, jedoch drückenden Hotelinterieurs, die von Laurent Tangy atmosphärisch in Szene gesetzt werden. Trotz dieser technischen Stärken wird der Film als emotionslos und analytisch beschrieben – Szenen, die in anderen Kontexten als erotisch gemeint sind, erscheinen hier stattdessen eher wie intellektuelle Übungen.
Noémie Merlant wird für ihre zurückhaltende Mimik kritisiert, selbst in sexuellen Begegnungen überträgt sie eine gewisse Distanz. Die Interaktionen zwischen Emmanuelle und Kei, gespielt von Will Sharpe, wirken oft konstruiert. Diese Darstellung hat dazu geführt, dass der Film weniger als Neuinterpretation, sondern mehr als eine „Autopsie von Emmanuelle“ wahrgenommen wird. Die glacialen Aspekte des Films werden einer gewissen Anziehungskraft zugeschrieben, die jedoch von vielen Zuschauern als Missverständnis empfunden wird.
Ein Gewinnspiel rund um den Film
Zum Heimkinostart des Films wird es ein Gewinnspiel geben, bei dem eine Blu-ray und eine DVD verlost werden. Teilnehmen kann jeder bis zum 30. März 2025, wobei die spezifischen Teilnahmebedingungen bisher nicht bekannt gegeben wurden.
Die Auseinandersetzung mit Sexualität im Film ist nach wie vor ein brisantes Thema. Diese Diskussion kann in einen breiteren Kontext feministischer Filmkritik eingeordnet werden, wie sie beispielsweise in der Zeitschrift „Frauen und Film“ behandelt wird. Die Verbindung zwischen dem neuen „Emmanuelle“ und den zeitlosen Fragen der Geschlechterdarstellung ist unübersehbar, da die Bedingungen in der Filmproduktion sich durch das Internet radikal verändert haben. Der aktuelle Film scheint die Entwicklung der feministischen Filmkritik zu reflektieren, die in den 1970er Jahren mit Pionierinnen wie Helke Sander ihren Anfang nahm.
Ein hörbarer Einfluss der feministischen Bewegung in der Filmindustrie ist nach wie vor spürbar, was zeigt, dass Diskussionen über Geschlechterrollen und Sexualität im Film zeitlos sind. Die Neuinterpretation von „Emmanuelle“ könnte somit nicht nur die Geschichte einer Frau erzählen, sondern auch einen kulturellen Dialog anstoßen, der relevant bleibt.