
Rund 60 Bürger aus Dötlingen haben am 16. März 2025 eine energische Diskussion über die aktuellen Busverbindungen in ihrer Region geführt. Die Versammlung, die an der Bushaltestelle „Alte Post“ stattfand, wurde von Dirk Orth im Namen aller Dötlinger Parteien und Fraktionen eröffnet. Unter den Teilnehmenden war auch Landrat Christian Pundt, der die Anliegen der Bürger aufmerksam verfolgte.
Die Debatte drehte sich vorrangig um die Buslinien 270 („Huntesprinter“) und 271. Die alte Linie 270 wird seit Änderungen, die aufgrund von Bauarbeiten an der Autobahnbrücke in Munderloh vorgenommen wurden, nicht mehr über Dötlingen geleitet. Stattdessen bedient sie nun die Route von Wildeshausen über Sandkrug nach Oldenburg, ohne die Haltestellen in Dötlingen, Munderloh und Sandhatten anzufahren. Dies wurde von den Anwohnern als unzureichend empfunden, da die neue Linie 271, die Wildeshausen mit Dötlingen verbindet, häufig mit langen Wartezeiten von bis zu zwei Stunden zu kämpfen hat, insbesondere im Umstieg zur Verbindung nach Oldenburg.
Unzufriedenheit über neue Buslinien
Marie Heumann, eine der Anwohnerinnen, hat eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die alte 270er-Linie wiederherzustellen. „Das kann nicht sein“, so Heumann, die betont, dass die neuen Verbindungen für viele Passagiere unpraktisch und teuer sind. Insbesondere zwei Studenten berichteten bei der Versammlung von häufigen Verspätungen und der unzureichenden Anbindung. „Wir brauchen eine zuverlässige Möglichkeit, nach Oldenburg zu kommen“, äußerte sich einer der beiden.
Die Herausforderungen der Busverbindungen sind nicht nur aus Dötlingen wahrzunehmen. Auch die Kreisverwaltung hat erkannt, dass die Anbindung Dötlingens an Oldenburg verbessert werden muss. Der Struktur- und Klimaausschuss tagt am 18. März 2025, um über mögliche Alternativen zu beraten. Die Themen werden unter anderem die Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs sowie die Anbindung an neue Gewerbegebiete umfassen.
Zukunft der Mobilität
Auch im überregionalen Kontext wird die Debatte um nachhaltige Mobilität immer wichtiger. Forscher:innen an der TU Berlin arbeiten an der „Pure Mobility“-Initiative, die eine menschenzentrierte Vision für den Stadtverkehr entwickelt. Diese Initiative fördert die Nutzung kleiner, autonomer Elektrofahrzeuge, die den öffentlichen Nahverkehr ergänzen sollen und umweltfreundlicher sind. Ziel ist es, den Individualverkehr zu reduzieren und den öffentlichen Nahverkehr durch bessere Taktung und niedrigere Preise attraktiver zu machen.
Im Rahmen dieser Bestrebungen sollen die Buslinien wie die 271, die eine Anbindung an den Bahnhof in Huntlosen schaffen möchte, weiterhin optimiert werden. Der Struktur- und Klimaschutzausschuss hat daher den Vorschlag, die Linie 271 über Neerstedt hinaus bis zum Huntloser Bahnhof zu verlängern, um Umstiege in Züge nach Oldenburg zu ermöglichen. Wenn es gelingt, die Fahrtzeit von Neerstedt nach Oldenburg von 46 auf 31 Minuten zu senken, könnte dies eine erhebliche Verbesserung darstellen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Dötlinger Bürger derzeit intensiv dafür kämpfen, eine akzeptable Lösung für ihre Busverbindungen zu finden. Unabhängig von den jüngsten Änderungen sind sie entschlossen, ihren Standpunkt deutlich zu machen und auf die Notwendigkeit einer gewissenhaften Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse im öffentlichen Verkehrsnetz zu bestehen. Die Diskussion in Dötlingen ist Teil eines größeren Problems, das die gesamte Region betrifft – die Notwendigkeit, den öffentlichen Nahverkehr zu fördern und nachhaltig zu gestalten.