
Hannover 96 hat in einem entscheidenden Moment sein Problem mit der Geschäftsführung gelöst. Vor Ablauf der Lizenzierungsfrist wurde Marcus Mann zum Sport-Geschäftsführer befördert. Zuvor gab es langwierige Streitigkeiten zwischen dem Verein und der Kapitalseite, die die regelmäßige Einreichung der Lizenzunterlagen verzögerten. Neben Mann wird Henning Bindzus, der zuvor für den Hamburger SV tätig war, Geschäftsführer für den kaufmännischen Bereich. Beide treten ihre neuen Positionen sofort an
Der Lizenzantrag muss bis spätestens 17. März bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) eingereicht werden. Die fristgerechte Unterzeichnung der Lizenzierungsunterlagen für die Saison 2025/26 stellt die erste Aufgabe von Mann und Bindzus dar. Zudem haben die beiden Geschäftsführer unterschiedliche Vertragslaufzeiten: Mann wird bis Juni 2029 und Bindzus bis Juni 2027 unter Vertrag stehen. Die Lizenz ist entscheidend für die Teilnahme an der 1. und 2. Bundesliga.
Rechtliche Hürden überwunden
Die Situation war zuvor durch die Ablehnung eines Not-Geschäftsführers durch das Oberlandesgericht Celle und das Amtsgericht Hannover verkompliziert worden. Diese Gerichte sahen in der aktuellen Streitigkeit zwischen Vereins- und Kapitalseite im Aufsichtsrat einen Grund, den Anträgen nicht stattzugeben. Die Richter verwiesen darauf, dass eine Gesellschaftersammlung eine Entscheidungsinstanz für einen neuen Geschäftsführer darstellen könnte. Diese rechtlichen Hürden führten dazu, dass der Klub unter Druck stand, rechtzeitig die nötigen Schritte einzuleiten.
Monatelange Uneinigkeit über die Geschäftsführung war der Grund für die zuletzt angespannten Verhältnisse. Der Vorschlag, Marcus Mann als Sport-Geschäftsführer und Henning Bindzus als Finanz-Geschäftsführer zu installieren, galt als zukunftsfähige Lösung. Ralf Nestler, Aufsichtsratsvorsitzender, und Hauke Jagau, Aufsichtsratsmitglied, lobten die jetzt eingeleitete professionelle Geschäftsführung und betonten die Notwendigkeit, die Lizenzierungsanforderungen zu erfüllen.
Lizenzierungsanforderungen und deren Bedeutung
Das Lizenzierungssystem der Bundesliga gilt als eines der strengsten in Europa. Klubs müssen ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nachweisen und die Kriterien der Lizenzierungsordnung erfüllen. Diese umfassen sportliche, rechtliche, personell-administrative, infrastrukturelle, medientechnische, sowie Nachhaltigkeits-Kriterien. Um eine Lizenz zu erhalten, müssen alle Kriterien in einem bestimmten Maße erfüllt werden. Dies ist besonders wichtig, da eine Lizenz nicht nur für die Bundesliga, sondern auch für europäische Wettbewerbe wie die Champions League gilt.
In der Vergangenheit war es für Hannover 96 nicht nur aufgrund interner Konflikte, sondern auch aufgrund strenger Anforderungen der DFL und UEFA immer wieder herausfordernd, die Lizenzierung sicherzustellen. Doch mit der nun beschlossenen Geschäftsführung und der Ankündigung, die Lizenzierungsunterlagen fristgerecht einzureichen, scheint der Verein einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht zu haben.