
Am 18. März 2025 wird die ARD-Dokumentation „FAKT: Corona – Die Pandemie der Spaltung“ ausgestrahlt, die sich mit den tiefgreifenden persönlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie beschäftigt. Die Dokumentation zeigt eindrücklich, wie die Pandemie nicht nur gesundheitliche, sondern auch wirtschaftliche und soziale Folgen hatte. Unternehmer René Heber aus Zwickau berichtet von einem dramatischen Verlust von 80.000 Euro nach dem ersten Lockdown im Jahr 2020. Ihm wurde in Sachsen lediglich ein Kredit zur Verlustausgleichung gewährt, während in anderen Bundesländern Soforthilfen von bis zu 40.000 Euro verfügbar waren. Um seine Firma zu retten, nahm Heber insgesamt 600.000 Euro auf und befürchtet, dass die wirtschaftlichen Folgen seines „Corona“ bis zum Jahr 2030 andauern werden.
Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie sind weitreichend. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung wird die Wirtschaftsleistung in Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich um mindestens 6% zurückgehen. Hauptursachen sind die steigenden Infektionszahlen, die das Arbeitskräfteangebot verringern, und die Maßnahmen zur Eindämmung, die signifikante ökonomische Auswirkungen haben. Besonders betroffen sind Branchen wie die Veranstaltungswirtschaft, Gastronomie und der Reiseverkehr. Diese Sektoren sehen sich gezwungen, ihre Abläufe grundlegend zu ändern oder gar zu schließen.
Stigmatisierung und persönliche Schicksale
In der Dokumentation kommen auch andere Betroffene zu Wort. Dirk Rosenbaum und seine Familie fühlten sich während der Pandemie stigmatisiert, da sie sich nicht an die Corona-Maßnahmen hielten. Diese Stigmatisierung hat zu einem „nachhaltig vergifteten“ gesellschaftlichen Klima geführt, was vor allem die soziale Integration der Betroffenen erschwert hat. Ein weiteres Beispiel ist die Kinderärztin Ingrid Heimke aus Dresden, die wegen angeblicher falscher Gesundheitszeugnisse in den Fokus von Ermittlungen geriet.
Domina Violet beschreibt das schwierige Leben während der Pandemie, in dem sie aufgrund eines Berufsverbots und Kündigungen ihrer Wohnung zugrunde gehen musste. Trotz schwieriger Bedingungen arbeitete sie heimlich weiter und stellte fest, dass sie nicht allein war – viele ihrer Kunden, darunter Akademiker und Beamte, litten ebenfalls unter Einsamkeit und Isolation.
Politische und gesellschaftliche Reaktionen
Die ARD-Dokumentation thematisiert auch politische Reaktionen auf die Pandemie. Dirk Neubauer, der ehemalige Bürgermeister von Augustusburg, setzte erfolgreich auf Tests und Kontaktnachverfolgung, was zu sinkenden Inzidenzen führte. Jedoch wurde er durch eine bundesweite Notbremse gestoppt und trat letztlich aus der SPD aus. Er fordert eine sachliche Diskussion über die Maßnahmen, die während der Pandemie ergriffen wurden.
Um den ökonomischen Verlusten entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung verschiedene Finanzierungsmaßnahmen ergriffen. Hierzu gehören unter anderem Zuschüsse für Selbstständige und kleine Unternehmen sowie ein KfW-Sonderprogramm für Unternehmenskredite mit einem Garantierahmen von 460 Milliarden Euro. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die finanzielle Unterstützung für besonders betroffene Branchen sicherzustellen und die wirtschaftlichen Strukturen in Deutschland zu stabilisieren.
Zusätzlich zeigt sich im Umgang mit der Pandemie und ihren Folgen ein Bedarf an umfassenden Forschungen. Wie die Ergebnisse der Geistes- und Sozialwissenschaften belegen, betrachten 18 Projekte die gesellschaftlichen Herausforderungen, die durch die Pandemie verstärkt wurden. Diese Forschungen zielen darauf ab, Erkenntnisse zu gewinnen, die sowohl der Politik als auch der Gesellschaft helfen sollen, die durch die Pandemie bedingten Probleme besser zu bewältigen.
Die Veröffentlichung der Dokumentation am 18. März um 21:45 Uhr im Ersten und die Verfügbarkeit in der ARD-Mediathek wird voraussichtlich das öffentliche Bewusstsein für die vielschichtigen, schmerzhaften Konsequenzen der Pandemie schärfen und zu einer breiteren Debatte anregen.