Deutschland

Lidl führt Plastiktüten-Gebühr ein: Kunden sind empört!

Mit der Einführung einer Gebühr für Plastiktüten in der Obst- und Gemüseabteilung ab dem 1. März 2025 läutet Lidl eine neue Ära für seine Kunden ein. Die neuen Plastiktüten kosten nun 1 Cent, eine Maßnahme, die sowohl Zustimmung als auch Kritik hervorruft. Der TikTok-Content-Creator „Der Filialleiter“ informierte die Öffentlichkeit über die Änderung und betonte, dass diese Initiative dem Umweltschutz dienen soll. Laut Lidl wird der Erlös aus den verkauften Tüten in einen Fonds investiert, der der Sauberhaltung öffentlicher Plätze gewidmet ist, wie Ruhr24 berichtet.

Seit der Ankündigung hat sich die Reaktion der Kunden als gemischt erwiesen. Während einige die Maßnahme als einen Schritt in die richtige Richtung betrachten, gibt es auch zahlreiche kritische Stimmen. Über tausend Kommentare unter dem Video von „Der Filialleiter“ zeigen, dass viele Kunden die Gebühr als „Abzocke“ empfinden. Einige betonen, dass sie befürchten, dass in Zukunft weitere Produkte kostenpflichtig werden könnten. Gleichzeitig gibt es positive Rückmeldungen, in denen die Änderung als „fair“ bezeichnet wird.

Kundenreaktionen und weitere Meinungsäußerungen

Die Einführung dieser Gebühr ist nicht der erste Schritt von Lidl in die Richtung bewussterer Verbraucherpolitik. So haben andere Einzelhändler wie Kaufland bereits ähnliche Regelungen implementiert, was ebenfalls zu wütenden Reaktionen bei dortigen Kunden führte. Bei Lidl äußern einige Verbraucher den Unmut, indem sie anmerken, dass sie die kostenlosen Beutel vom Backshop verwenden werden, um den neuen Kosten auszuweichen, wie Merkur berichtet.

Der Naturschutzbund (NABU) äußert Kritik an der neuen Regelung. Die Expertin Katharina Istel beschreibt die Erhebung der Gebühr als „symbolisch“ und fordert umfassendere Veränderungen in der Verpackungspolitik der Supermärkte. Sie merkt an, dass vorverpackte Produkte deutlich mehr Material beanspruchen als Einwegtüten und plädiert für eine grundsätzliche Umstellung in der Verpackungspolitik von Einzelhändlern.

Verpackungs- und Plastikpolitik im Kontext

Diese Änderungen bei Lidl stehen im Kontext einer breiteren EU-Initiative, die den Verbrauch von Plastiktüten reduzieren möchte. Seit dem 1. Januar 2022 sind leichte Plastiktüten und Bio-Plastiktüten in der EU verboten. Das Ziel der Richtlinie ist es, den Verbrauch pro Person bis 2025 auf maximal 40 Plastiktüten pro Jahr zu senken. In Deutschland ist der Verbrauch bereits seit 2016 durch eine kostenpflichtige Abgabe zurückgegangen. Nach Verbraucherzentrale lag der Gesamtverbrauch an Plastiktüten in Deutschland 2021 bei rund 3,3 Milliarden Stück.

Während das Verbot von leichten Plastiktüten in der EU eine positive Richtung anzeigen soll, gibt es dennoch Bedenken bezüglich der Alternativen. Papiertüten sind nicht unbedingt umweltfreundlicher, da sie ebenfalls nicht wiederverwendet werden und die Negativfolgen von Plastikmüll auf die Umwelt, insbesondere auf die Meere, nach wie vor bestehen bleiben. Verbraucher:innen sind aufgefordert, durch den Kauf unverpackter Lebensmittel und die Nutzung eigener Taschen zur Reduktion von Plastikmüll beizutragen.

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Lidl, Deutschland
Beste Referenz
ruhr24.de
Weitere Infos
merkur.de

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