
Ab dem 10. April 2025 wird die Airline SyltAir wieder Flüge nach Sylt anbieten, die besonders bei Hamburgerinnen und Hamburgern beliebt sind. Der Preis für einen Flug beträgt 499 Euro pro Person und Strecke, wobei die Flugzeit rund 50 Minuten beträgt und die Strecke etwa 250 Kilometer umfasst. Diese Flüge sind besonders für Reisende gedacht, die die Anreise mit Auto oder Bahn vermeiden möchten.
Im Ticketpreis von SyltAir sind ein Freigepäck von 15 Kilogramm sowie ein Handgepäck von 8 Kilogramm enthalten. Zusätzliche Kosten entstehen für Golfbags, die mit 35 Euro zu Buche schlagen und vorher angemeldet werden müssen. Für tierliebe Reisende ist es erfreulich, dass ein Hund bis maximal 8 Kilogramm im Flugpreis inbegriffen ist. Die kreuzenden Linienflüge werden viermal pro Woche angeboten, und auch privatgecharterte Flüge sind möglich. Auffällig ist, dass auf der Webseite und in offiziellen Mitteilungen der Airline Informationen zu CO2-Werten oder möglichen Einsparungen fehlen, was in der heutigen Zeit der Umweltdebatte kritisch betrachtet wird, insbesondere im Kontext der Klimawirkung von Flugreisen.
Debatte über Klimafreundlichkeit von Kurzstreckenflügen
Zur Diskussion über Kurzstreckenflüge und deren Einfluss auf das Klima haben in den letzten Jahren mehrere Politiker und Institutionen Stellung bezogen. Annalena Baerbock, die grüne Kanzlerkandidatin, hat sich in der Vergangenheit für ein perspektivisches Aus dieser Flüge ausgesprochen. Experten des Umweltbundesamtes betonen, dass Kurzstreckenflüge zu den am wenigsten klimafreundlichen Verkehrsmitteln zählen. Ein inländischer Flug verursacht durchschnittlich 214 Gramm CO2 pro Person und Kilometer, während die Bahn nur 29 Gramm CO2 pro Person und Kilometer emittiert.
Rund 14% aller Passagierflüge in Deutschland sind Inlandsflüge unter 1.000 Kilometer, und 40-50% dieser Flüge dienen als Anschlussflüge zu größeren Flughäfen wie Frankfurt oder Düsseldorf. Ein Verbot von Kurzstreckenflügen würde jedoch nur unter 1% des gesamten CO2-Ausstoßes Deutschlands betreffen, was die Effizienz eines solchen Schrittes in Frage stellt.
Die politische Debatte ist gespalten: Während eine Seite den Umstieg auf die Schiene befürwortet, merkt die andere an, dass der Bahnverkehr Herausforderungen wie eine höhere Verspätungsrate und teurere Ticketpreise aufweist. Die Verspätungsrate bei den Bahnen lag 2019 bei fast jeder vierten bis fünften Verbindung über 15 Minuten, während die Quote bei Flugzeugen bei einem von acht Flügen lag.
Flugreisen und Umweltbelastung
Generell sind Flugreisen als klimaschädlich zu betrachten. Ein Flug von Deutschland zu den Kanarischen Inseln und zurück verursacht pro Person somit etwa 1,2 Tonnen CO2-Äquivalente, was ungefähr 75 Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen eines Durchschnittsbürgers entspricht. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit eines Umdenkens in Bezug auf unsere Reisegewohnheiten.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die Wiederaufnahme der Flüge nach Sylt durch SyltAir zwar einen einfachen Zugang zur beliebten Ferieninsel ermöglicht, jedoch auch die umweltpolitischen Diskussionen über die Nachhaltigkeit von Kurzstreckenflügen neu entfacht. Die angestrebte Balance zwischen Reisekomfort und Klimaschutz bleibt eine Herausforderung für die gesamte Branche.