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Dr. Nina Kerstensteiner gewinnt Tierschutz-Forschungspreis 2025!

Dr. Nina Kerstensteiner, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Regensburg, erhielt kürzlich den Felix Wankel Tierschutz-Juniorforschungspreis 2025. Der Preis, der mit 6.000 Euro dotiert ist, würdigt ihre Dissertation mit dem Titel „Tiere vor Gericht? Strukturelles Durchsetzungsdefizit im Tierschutzrecht“. Diese Arbeit thematisiert die Herausforderungen der Umsetzung des deutschen Tierschutzrechts, welches zu den strengsten weltweit zählt. Ermittlungen zeigen, dass erhebliche Durchsetzungsdefizite bestehen, insbesondere wenn es um die Kontrolle durch Gerichte geht. Während die Belange von Tierhaltern einklagbar sind, bleibt der Tierschutz unzureichend durchsetzbar, was Kerstensteiner als gravierenden Mangel identifiziert.

In ihrer Dissertation analysiert Dr. Kerstensteiner, wie man die Diskrepanz zwischen den rechtlichen Zielvorstellungen und der praktischen Umsetzung überwinden kann. Zwei zentrale Fragen stehen dabei im Fokus: Welche Instrumente können zur Lösung des Problems beitragen, und lassen sich diese Instrumente ohne gesetzgeberische Initiativen über Gerichte umsetzen? Sie empfiehlt unter anderem die Einführung einer Verbandsklage, um Vollzugs- und Implementierungsschwächen kurzfristig zu kompensieren. Langfristig sind jedoch umfassende gesetzliche Reformen notwendig, um das bestehende Recht effektiv durchsetzbar zu machen.

Anerkennung durch die LMU München

Der Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis wird alle zwei Jahre von der Tierärztlichen Fakultät der LMU München verliehen. Der Preis würdigt Forschungsarbeiten, die dazu beitragen, Tierversuche zu ersetzen oder den Tierschutz zu fördern. In diesem Jahr wird neben Dr. Nina Kerstensteiner auch ein Forscherteam der Technischen Universität München ausgezeichnet. Dieses Team, bestehend aus Professorin Christine Baumgartner und den Privatdozenten Thomas Fenzl und Benjamin Schusser, forscht zum Schmerzempfinden bei Hühnerembryonen. Ihre Studie trägt den Titel „Tierschutz für das Ei – Untersuchung zur Entwicklung der Nozizeption und des Schmerzempfindens beim Hühnerembryo“. Die Ergebnisse fördern die Anpassung des Tierschutzgesetzes.

Die Preisverleihung findet am 13. März 2025 in der Großen Aula der LMU München statt. Dr. Christian Dürnberger vom Messerli Forschungsinstitut wird die Veranstaltung mit einem Festvortrag begleiten. Dies unterstreicht die Bedeutung der Tierschutzforschung in Deutschland und die Notwendigkeit, rechtliche Rahmenbedingungen kontinuierlich zu hinterfragen und zu verbessern.

Aktuelle Herausforderungen im Tierschutzrecht

Der Diskurs über Tierschutz in Deutschland wird auch durch aktuelle politische Entwicklungen beeinflusst. Tierschutzorganisationen haben sich gegen die Pläne der Bundesregierung ausgesprochen, Millionen überzähliger Tiere in Versuchslaboren zu töten. Diese Maßnahme wird als Verstoss gegen das deutsche und europäische Tierschutzrecht sowie gegen das im Grundgesetz verankerte Staatsziel Tierschutz angesehen. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 1,77 Millionen Überschusstiere getötet – eine alarmierende Zahl, die selbst die Anzahl der für Tierversuche eingesetzten Tiere übersteigt.

Die Reformpläne der Bundesregierung beinhalten die Einführung einer „Kaskadenregelung“, die den „vernünftigen Grund“ für die Tötung von Tieren festlegt. Kritiker bemängeln jedoch, dass diese Regelung nicht stringent genug ist und alternative Möglichkeiten zur Vermittlung oder artgerechten Unterbringung überzähliger Versuchstiere ausschließt. Tierschutzorganisationen fordern daher strengere Vorgaben, um dem Tierwohl gerecht zu werden. Sie betonen, dass der Tod eines Tieres der größtmögliche Schaden ist und setzen sich für einen Kriterienkatalog ein, um die Tötung von Tieren in Bereichen der Forschung zu reduzieren.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Regensburg, Deutschland
Beste Referenz
uni-regensburg.de
Weitere Infos
lmu.de

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