Ein tragischer Unfall ereignete sich am Dienstagmittag in Berlin-Britz, als ein 63-jähriger Radfahrer von einem abbiegenden LKW erfasst wurde. Der Radfahrer starb an den Folgen des Zusammenstoßes, wie die Polizei bestätigte. Dieser Vorfall fügt sich in die traurige Bilanz des Berliner Straßenverkehrs ein, die bereits in diesem Jahr fünf Verkehrstote verzeichnet.
Besonders alarmierend ist, dass die Zahl der Todesfälle im Vergleich zu den insgesamt 7.032 Unfällen mit Fahrradbeteiligung in Berlin, die einen Rückgang von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt, zunimmt. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 12 Radfahrer:innen getötet, darunter mehrere durch schwere Unfälle beim Abbiegen.
Ursachen der Unfälle
Der Buckower Damm, auf dem der tödliche Unfall geschah, ist momentan zwischen der Gutschmidtstraße und der Mohriner Allee gesperrt. Er gilt nicht nur als stark befahren, sondern auch als gefährlich für Radfahrer:innen, insbesondere aufgrund der häufigen Abbiegeunfälle. Laut dem ADFC Berlin resultieren die meisten Unfälle mit Radfahrer:innen aus „Fehlern beim Abbiegen“. Hierbei wurden 2023 allein 1.571 Radfahrer:innen verletzt und drei verloren ihr Leben. Häufigste Forderung ist die Ausrüstung aller Lkw und Busse mit Abbiegeassistenten und Notfallstopp.
Zusätzlich wird auf die mangelhafte Rad-Infrastruktur verwiesen, die als gefährlich angesehen wird. Die Verkehrssicherheitslage zeigt auch, dass die größte Gefahr für Radfahrer:innen von Lkw ausgeht, was sich in mehreren tödlichen Unfällen widerspiegelt.
Statistiken und Forderungen
Die aktuellen Unfallstatistiken belegen, dass in Berlin 4.224 Radfahrer:innen leicht und 574 schwer verletzt wurden. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der verletzten Radfahrer:innen um nahezu sieben Prozent gesunken. Dennoch bleibt die Todesrate alarmierend hoch. Die Berliner Polizei zählt 12 getötete Radfahrer:innen, während die ADFC Berlin von 14 Todesfällen spricht. Ein weiterer negativer Aspekt ist, dass ein 55-jähriger Familienvater, der nach einem Lkw-Unfall auf der Frankfurter Allee starb, nicht in die offizielle Unfallstatistik aufgenommen wurde, da er als Alleinunfall geltend gemacht wurde.
Die Verkehrspolitik in Berlin scheint angesichts dieser Zahlen unter Druck zu stehen. Die Vision #VisionZero verfolgt das Ziel, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer:innen zu verbessern und die Todesfallzahl im Straßenverkehr drastisch zu senken. Für viele Verkehrsexperten ist klar, dass stärkere Polizeikontrollen und geschützte Radwege unabdingbar sind, um die Sicherheit von Radfahrer:innen zu gewährleisten und solche schrecklichen Unfälle zu verhindern.
Die traurige Bilanz des Unfalls und die anhaltenden Herausforderungen der Verkehrssicherheit verdeutlichen die dringende Notwendigkeit von Maßnahmen, die sowohl den Schutz der Radfahrer:innen an ersten Stellen setzen als auch die Infrastruktur von Berlin verbessern müssen.
Weitere Informationen zur Verkehrssicherheit in Berlin finden Sie im Bericht der Berliner Polizei.
Für detaillierte Informationen über den Unfall auf dem Buckower Damm können Sie den Artikel auf Tagesspiegel nachlesen.
