Deutschland

Bildungskatastrophe: Ex-Lehrerpräsident warnt vor Abwärtstrend in Schulen!

Josef Kraus, der ehemalige Präsident des Deutschen Lehrerverbands, übt scharfe Kritik am aktuellen Zustand des deutschen Bildungssystems. Nach 30 Jahren an der Spitze des Verbands sieht er einen besorgniserregenden Rückgang der Ansprüche im Bildungsbereich. In einem Interview spricht Kraus von einem „Pisa-Schwindel“ und kritisiert die Fehlinterpretation der Ergebnisse der PISA-Studien, die in den letzten Jahren maßgeblich das Bildungsgeschehen prägen.

Kraus warnt vor einem alarmierenden Anstieg eines „geografischen und historischen Analphabetismus“ unter deutschen Jugendlichen. Früher galt das Motto „Qualified in Germany“ als herausragendes Aushängeschild der deutschen Bildung. Heute hingegen befürchtet Kraus, dass das Bildungssystem nachhaltig beschädigt wurde. Er führt an, dass der Wegfall des Diplom-Systems und die Einführung neuer Bachelor-Studiengänge zur Pseudoakademisierung geführt haben.

Kritik an den PISA-Studien

Die PISA-Studie testet alle drei Jahre die Fähigkeiten von 15-Jährigen weltweit in Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen. Bei der letzten Erhebung im Jahr 2022, an der rund 690.000 Schüler aus 81 Ländern teilnahmen, konnte in Deutschland ein dramatischer Rückgang der durchschnittlichen Punktzahlen festgestellt werden. In Mathematik sank der Wert auf 475, in Lesen auf 480 und in Naturwissenschaften auf 492. Dies ist das niedrigste Niveau seit Beginn der PISA-Erhebungen im Jahr 2000, wie Destatis berichtet. Der OECD-Durchschnitt lag im selben Jahr bei 472 in Mathematik, was den abnehmenden Trend in vielen OECD-Staaten widerspiegelt.

Kraus kritisiert, dass in den PISA-Studien viele wichtige Bereiche, wie Fremdsprachen, Kreativität sowie kulturelles und historisches Wissen, nicht ausreichend erfasst werden. Er fordert daher eine Stärkung der beruflichen Bildung und eine Erhöhung der Ansprüche an die Schüler. Er bemängelt auch die leichte Zugänglichkeit zum Gymnasium in vielen Bundesländern, wo jeder Schüler ohne strenge Kriterien aufgenommen wird.

Schulische Herausforderungen und Lösungen

Ein zentrales Problem stellt der hohe Migrationsanteil in den Schulen dar, der das Bildungssystem zusätzlich belastet. Kraus schlägt vor, vor der Einschulung Sprachstandstests durchzuführen, um die sprachlichen Bedürfnisse der Kinder besser einschätzen und gegebenenfalls Sprachlernklassen einrichten zu können. Diese Maßnahme wurde in der gemeinsamen Pressemitteilung von Kultusministerkonferenz (KMK) und Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als notwendig erachtet, um die Basiskompetenzen von Schülern zu stärken und sicherzustellen, dass alle Kinder über ausreichende deutsche Sprachkenntnisse verfügen.

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist der Lehrermangel, der zunehmend zu einem ernsthaften Problem in den Schulen wird und in den kommenden Jahren noch ansteigen dürfte. Kraus plädiert zudem für eine Reduzierung der Verwendung von Smartphones und Laptops im Unterricht vor der 5. oder 6. Klasse, um die Konzentration der Schüler zu fördern.

Abschließend betont Kraus, dass Respekt gegenüber Lehrern von deren Autorität abhängt. Nur eine Lehrerschaft, die als natürliche Autorität wahrgenommen wird, kann dazu beitragen, das Bildungssystem zu rehabilitieren. Angesichts der dramatischen Ergebnisse der PISA-Studien und der elendslangen Kritik an dem bestehenden System stehen sowohl die Bildungsanbieter als auch die Gesellschaft vor einer entscheidenden Frage: Wie kann das deutsche Bildungssystem nachhaltig verbessert werden?

Insgesamt verdeutlicht die Diskussion um die schulischen Leistungen und die Herausforderungen, mit denen das Bildungssystem konfrontiert ist, die Dringlichkeit, die notwendigen Reformen schnellstmöglich in die Tat umzusetzen. Denn nur durch grundlegende Änderungen und Maßnahmen kann Deutschland wieder auf den Bildungspfad zurückfinden, der früher als vorbildlich galt, wie es Bildungsserver zusammenfasst.

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