Baden-Württemberg

Handynutzung an Schulen: Schopper fordert strenge neue Regeln für Schüler!

In Baden-Württemberg plant Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) striktere Regeln zur privaten Nutzung von Handys an Schulen. Dies geschieht im Kontext einer besorgniserregenden Entwicklung, denn fast jeder Schüler in der Region besitzt ein Mobiltelefon. Die Nutzung dieser Geräte variiert jedoch stark zwischen den Schulen. Schoppers Initiative zielt darauf ab, ein schulgesetzliches Regelwerk mit klaren Leitplanken zu schaffen.

Der Schutz von Kindern und Jugendlichen steht bei Schopper im Vordergrund. Jüngste Studien belegen die negativen Einflüsse von Smartphones auf die Konzentrationsfähigkeit, das Lernvermögen und die mentale Gesundheit. Probleme wie Cybermobbing und emotionale Vereinsamung sind ebenfalls dokumentiert, was die Dringlichkeit ihrer Maßnahmen unterstreicht. Schopper fordert daher klare und altersgerechte Regelungen, die in der Schulgemeinschaft hohe Akzeptanz finden.

Aktueller Stand der Handynutzung

Derzeit haben die Schulen die Freiheit, selbst zu entscheiden, ob die Handynutzung in den Pausen untersagt wird. Schopper betont, dass die private Nutzung der Geräte eingeschränkt werden soll, während Medienbildung und eine sinnvolle Verwendung in den Unterrichtszeiten wichtig bleiben. Details zu den geplanten Regelungen befinden sich noch in der Entwicklung und sollen bald präsentiert werden.

Gleichzeitig hebt Schopper die Notwendigkeit eines wirksameren Kinder- und Jugendschutzes außerhalb der Schulen hervor. Sie kritisiert die unzureichenden Alterskontrollen für schädliche Inhaltsstoffe, die Kinder und Jugendliche erreichen können. Dies betont auch die WHO, die in einer Untersuchung feststellt, dass 11 % der Jugendlichen Anzeichen eines problematischen Verhaltens bezüglich sozialer Medien zeigen.

Problematische Nutzung sozialer Medien

Laut der WHO zeigen insbesondere Mädchen ein höheres Problemverhalten als Jungen – 13 % gegenüber 9 %. Zudem stehen 36 % der Jugendlichen ständig in Kontakt mit Freunden über digitale Kanäle, wobei 44 % der 15-jährigen Mädchen besonders betroffen sind. Problematische Verhaltensmuster, wie Kontrollverlust über die eigene Nutzung, haben negative Auswirkungen auf das tägliche Leben der Jugendlichen und werden mit vermindertem seelischen und sozialen Wohlbefinden assoziiert.

Darüber hinaus spielt das Spielverhalten eine Rolle: 34 % der Jugendlichen spielen täglich digitale Spiele; 22 % verbringen an Spieltagen mindestens vier Stunden damit. Hierbei kommen geschlechtsspezifische Unterschiede ans Licht, da mehr Jungen als Mädchen in problematische Spielgewohnheiten verfallen. Diese Erkenntnisse verdeutlichen den Bedarf an altersgerechten, geschlechtersensiblen und kulturell angepassten Interventionen.

Dr. Hans Henri P. Kluge von der WHO fordert daher mehr Investitionen in gesundheitsfördernde Schulumgebungen sowie evidenzbasierte Programme, um die Medienkompetenz junger Menschen zu fördern. Der Dialog über digitales Wohlbefinden sollte sowohl in Familien als auch in Schulen gefördert werden. Ziel ist es, Jugendlichen dabei zu helfen, fundierte Entscheidungen über ihre Online-Aktivitäten zu treffen und so ihr Wohlbefinden zu schützen.

Schopper appelliert zudem an die neue Bundesregierung, das Thema mit Nachdruck zu verfolgen. Die enge Verzahnung zwischen schulischen Regelungen und den geforderten Maßnahmen zur Verbesserung des digitalen Umfelds ist ein Schritt, den die Kultusministerin für unumgänglich hält, um die psychosoziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen langfristig zu bewahren.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Baden-Württemberg, Deutschland
Beste Referenz
bnn.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert