Ein aggressiver Bussard sorgt derzeit für Aufregung in Flamstead, Hertfordshire. Die Präsenz des Vogels, der Menschen ohne erkennbaren Grund angreift, hat bereits zu Verletzungen geführt. Ein Dorfbewohner beschreibt die Angriffe als schmerzhaft, vergleichbar mit einem Fußballschuss. Besonders betroffen ist ein 91-Jähriger, der bereits zweimal attackiert wurde; ihm wurde sein Hut vom Kopf gerissen. Die Angriffe konzentrieren sich vorwiegend auf größere Männer, was die Theorie stützt, dass es sich um ein Weibchen handelt, das möglicherweise ein Nest verteidigt.
Tim Parsons, der Vorsteher des Gemeinderats, berichtet, dass der Bussard vor etwa vier Wochen erstmals gesichtet wurde. Anfangs wurde das Tier als friedlich wahrgenommen, doch seine aggressive Art wurde schnell offensichtlich. Der Bussard trägt Lederschnüre an den Beinen, was darauf hindeutet, dass er in Gefangenschaft aufgewachsen sein könnte. Der erste dokumentierte Angriff fand vor zwei Wochen statt, gefolgt von rund 20 weiteren Angriffen in der darauffolgenden Woche, bei denen der Vogel seine Opfer von hinten attackierte.
Problematik und Ermittlungen
Die unklare Zuständigkeit für den Bussard stellt die Gemeinde vor Herausforderungen. Der Parish Council, der sich hauptsächlich um die Sauberkeit der Gehwege kümmert, hat in dieser Angelegenheit nur eingeschränkte Möglichkeiten. Aktuell koordiniert die Polizei die Aktivitäten rund um den gefährlichen Vogel. Zunächst gibt es Bestrebungen, die Angriffe einzudämmen, um ernsthafte Verletzungen an Menschen und Haustieren zu verhindern.
Ein lokaler Falkner hat bereits versucht, das Vertrauen des Bussards zu gewinnen und ihn sachgemäß einzufangen. Allerdings wird er durch gut gemeinte Bürger, die den Bussard füttern, behindert. Dies hat die Situation nur komplizierter gemacht. Der Falkner war dem Bussard fast nahe genug, um ihn zu fangen, wurde jedoch durch einen Störenfried mit Kamera abgelenkt.
Städtische Vogelpopulationen
Der Fall in Flamstead wirft auch ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen städtische Vögel konfrontiert sind. In Städten leben viele Vogelarten, darunter auch einige, die sich an die urbanen Gegebenheiten angepasst haben. Vögel finden in städtischen Gebieten oft leichter Nahrung, müssen jedoch mit Lärm- und Luftverschmutzung sowie dem Fehlen natürlicher Lebensräume zurechtkommen. Ungewöhnliche Arten wie Falken, die in urbanen Lebensräumen überleben, zeigen, wie anpassungsfähig Tiere sein können.
Stadtvögel, darunter Tauben, Spatzen und Stare, sind häufige Anblicke in urbanen Umgebungen. Sie tragen zur Biodiversität bei und können sogar helfen, Schädlinge zu bekämpfen. Besonders der Turmfalke, eine Art, die in städtischen Gebieten nistet, zeigt, wie vielfältig die Vogelpopulationen in Städten sind. Doch es bleibt eine Herausforderung, geeignete Lebensräume und Nahrungsquellen zu schaffen, um die Fortpflanzungsrate und das Wohlbefinden dieser Tiere zu sichern.
