
In einer besorgniserregenden Entwicklung brach am Dienstag, den 19. März 2025, der monatelange Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas. Laut Berichten von Al Jazeera haben israelische Luftangriffe mehr als 400 Palästinenserleben gefordert, darunter viele Kinder. Diese Angriffe ereigneten sich hauptsächlich in den Städten Khan Younis, Rafah und im Sabra-Viertel von Gaza-Stadt, und führten zu den ersten Opfern seit Inkrafttreten des Waffenstillstands am 19. Januar.
In den frühen Morgenstunden nach den anfänglichen Attacken wurden mindestens 14 weitere Palästinenser getötet. Unter den Opfern sind auch eine Mutter und ihr Kind, die in Zelten für Vertriebene lebten, die durch die Bombardierungen getroffen wurden. Die israelische Armee erklärte, dass die Angriffe ein „militärisches Ziel von Hamas“ im Norden Gazas zum Ziel hatten. Premierminister Benjamin Netanyahu deutete an, dass dies „nur der Anfang“ sei und Israel beabsichtige, seine militärischen Operationen fortzusetzen, bis die angestrebten Ziele erreicht sind.
Politischer Druck und internationale Reaktionen
Netanyahus Entscheidung, die Angriffe wieder aufzunehmen, fällt in eine Zeit, in der er unter steigendem politischen Druck steht. Innerhalb seines eigenen Landeskontingents fordern einige Mitglieder aggressivere militärische Strategien. Trotzdem gab es auch in Israel zunehmend Proteste gegen die Regierung. Führende Oppositionelle, wie Yair Lapid, riefen zu öffentlichen Demonstrationen auf, um ein Ende des Krieges und eine Wiederaufnahme von Verhandlungen für die Geiselbefreiung zu fordern. Tausende von Israelis marschierten in Tel Aviv und forderten Fortschritte in den Verhandlungen für verschollene Angehörige.
Internationale Reaktionen auf die Gewalt waren stark. UN-Generalsekretär António Guterres und der chinesische Gesandte Fu Cong verurteilten die Angriffe. Auch einige amerikanische Politiker, darunter Senator Bernie Sanders, äußerten sich kritisch und forderten ein Ende der US-Militärhilfe für Israel.
Waffenstillstand und geopolitische Implikationen
Der Waffenstillstand, der von den USA, Ägypten und Katar vermittelt wurde, umfasste einen dreiphasigen Plan zur Geiselbefreiung. In den ersten Phasen gab Hamas 25 Geiseln und die Überreste von acht anderen frei, während Israel im Gegenzug 1.800 palästinensische Gefangene freiließ. Der jüngste Konflikt könnte nun diese diplomatischen Bemühungen gefährden und das Potenzial für eine intensivere militärische Auseinandersetzung in der Region erhöhen. Experten warnen, dass die Offensive nicht nur den bereits angespannten Konflikt zwischen Israel und Hamas wieder entfachen könnte, sondern auch zu einem größeren regionalen Krieg führen könnte.
Hezbollah und die Houthi-Rebellen aus dem Jemen haben bereits Racheaktionen angedroht, was die Besorgnis über eine weitere Eskalation in der Region verstärkt. Der Gaza-Konflikt und die sich verschärfende Lage dort sind Teil einer breiteren geopolitischen Krise, die auch die Stabilität im Nahen Osten generell betrifft. Wie Walter Lintl und andere Analysten feststellen, sind die Herausforderungen für den Wiederaufbau im Gazastreifen angesichts des andauernden Konflikts immens.
Während die internationale Gemeinschaft gefordert wird, mehr Verantwortung für den Wiederaufbau und die Unterstützung des Gazastreifens zu übernehmen, bleibt die Lage in der Region kritisch. Trumps Plan zur Transformation des Gazastreifens und die Rolle der USA in diesem Kontext könnten sich als entscheidend für die künftige Stabilität herausstellen.