
Maria-Luisa Grohs, die Torhüterin des FC Bayern, hat ein beeindruckendes Comeback gefeiert, nachdem sie eine viermonatige Zwangspause aufgrund einer Krebserkrankung einlegen musste. Ihr erstes Spiel nach der Diagnose fand in der UEFA Champions League gegen Olympique Lyon statt, das Bayern mit 0:2 verlor. Trotz des Ergebnisses wurde Grohs als beste Spielerin des Spiels ausgezeichnet, was ihren bemerkenswerten Kampfgeist und ihre Professionalität unter Beweis stellte. Die Rückkehr zu ihrem Team war für sie mit vielen emotionalen Momenten verbunden.
Im November letzten Jahres war bei Grohs ein bösartiger Tumor in den Mandeln entdeckt worden. Nach einer Operation konnte sie bereits im Januar wieder ins Training einsteigen. In einem Interview äußerte sie, dass sie aus ihrer Erkrankung positive Impulse für ihre Fußball-Karriere ableiten kann. Dies zeigt sich auch in ihrer Leistung während des Spiels, in dem sie einen Foulelfmeter in der Nachspielzeit parierte und weitere Chancen der Gegner entschärfte. Ihr Chefcoach Alexander Straus bestätigte, dass Grohs in der verbleibenden Saison im Tor rotieren wird, zusammen mit Ena Mahmutovic, die in ihrer Abwesenheit die Nummer eins war.
Der Einfluss von Sport auf die Gesundheit
Die Rückkehr von Grohs auf das Spielfeld könnte nicht nur sportliche, sondern auch gesundheitliche Dimensionen haben. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft spielt körperliche Aktivität eine wichtige Rolle bei der Behandlung und Nachsorge von Krebspatienten. Studien belegen, dass Bewegung die Nebenwirkungen von Therapien wie Chemotherapie und antihormoneller Therapie reduzieren kann. Zudem steigert sportliche Betätigung das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität der Betroffenen.
Die positiven Effekte von Sport in der Krebsbekämpfung sind vielfältig. Durch regelmäßige Bewegung wird das Risiko für bestimmte Krebsarten gesenkt, unter anderem für Brustkrebs und Darmkrebs. Sport fördert die Durchblutung, stärkt das Immunsystem und kann das Wachstum von Krebszellen erschweren. Während Grohs‘ Genesung können diese gesundheitlichen Vorteile auch zur Stabilität und Leistungsfähigkeit der Athletin beitragen.
Ein individuelles Sportprogramm für Krebspatienten
Für Krebspatienten empfiehlt die Deutsche Krebshilfe ein Bewegungspensum von mindestens dreimal pro Woche für jeweils 60 Minuten oder alternativ fünf- bis sechsmal wöchentlich 15 bis 30 Minuten. Dabei sollten Sportarten wie Fußball, Schwimmen, Joggen oder Radfahren bevorzugt werden. Krafttraining kann zusätzlich helfen, nach einer Therapie Muskelmasse wieder aufzubauen. Auch Koordinationstraining und Beweglichkeitstraining sind wichtig für die schnelle Wiederherstellung der körperlichen Fitness.
Die Erfahrungen von Grohs und die Bedeutung von Sport bei der Krebsbehandlung verdeutlichen, wie eng die Welt des Leistungssports mit der Gesundheit verwoben ist. Initiativen wie OnkoAktiv bieten spezifische Angebote für betroffene Sportler und helfen, die Rückkehr zum Sport sicher zu gestalten. Grohs‘ Geschichte ist nicht nur eine inspirierende Rückkehr auf das Spielfeld, sondern auch ein Beispiel dafür, wie Sport und Bewegung einen positiven Einfluss auf die Überwindung von Erkrankungen haben können.
Die Verknüpfung von Sport und Gesundheit ist nicht neu. Bereits Hippokrates wusste um die Wichtigkeit von Ernährung und Bewegung für die allgemeine Gesundheit. Die modernen Erkenntnisse unterstützen dies und zeigen, dass es für viele Krebspatienten von essenzieller Bedeutung ist, aktiv zu bleiben.
Weitere Informationen zu Sport bei Krebs und gesundheitsfördernden Maßnahmen finden Sie auf der Webseite der Deutschen Krebsgesellschaft.