
In der Nacht zum Mittwoch, den 19. März 2025, wurde die südfanzösische Stadt Nizza von einer Serie von Erdbeben erschüttert. Das stärkste dieser Erdstöße hatte eine Magnitude von 4,1 und ereignete sich um 18:45 Uhr. Insgesamt wurden im Laufe der Nacht mindestens 16 Erbeben registriert, das letzte davon um 22:45 Uhr mit einer Stärke von 3,8. Die Erschütterungen waren entlang der Südostküste von Var bis zur italienischen Grenze spürbar, wobei Nizza und das angrenzende Hinterland die stärksten Auswirkungen erfuhren, wie t-online.de berichtet.
Geologe Christophe Laroque bezeichnete das Beben als das stärkste in der Region seit 20 Jahren. Zuvor gab es zwar Erdbeben mit höheren Stärken, jedoch lagen deren Epizentren im Mittelmeer, was die Auswirkungen auf dem Festland minimierte. Das Hauptbeben hatte sein Epizentrum zwischen den Berggemeinden Contes und Coaraze. Dies führte dazu, dass viele Anwohner von bebenden Gebäuden und sich bewegenden Möbeln berichteten.
Reaktionen der Anwohner
Die Reaktionen der Bewohner auf die Erdbeben waren gemischt. Während einige mit Angst auf die Erschütterungen reagierten, gaben andere ihren Humor nicht auf. Trotz der gravierenden Natur des Ereignisses wurden keine schwerwiegenden Schäden oder Verletzungen gemeldet. In Frankreich werden jährlich tausende von Erdbeben registriert; die meisten sind jedoch so schwach, dass sie nicht wahrgenommen werden. Ein bemerkenswertes Beben in der Geschichte Frankreichs war das stärkste jemals registrierte Beben, das am 11. Juni 1909 in Lambec, Bouches-du-Rhône, mit einer Stärke von 6,2 und 46 Todesopfern stattfand.
Behörden und Experten warnen, dass in den kommenden Jahren mit der Möglichkeit eines schwereren Erdbebens zu rechnen ist. Diese Prognosen unterstreichen die seismische Aktivität in der Region, die von Toulon über Nizza bis nach Monaco und zur italienischen Grenze bemerkbar ist. Ein weiteres Beben, das am Montagabend, dem 16. Dezember 2024, mit einer Stärke von 4 registriert wurde, gab keine Berichte über materielle oder personelle Schäden. Es fand etwa 40 Kilometer südöstlich von Nizza im Mittelmeer statt, wie nachrichten.fr berichtet.
Seismische Gefahren und Prognosen
Die Region ist seismisch aktiv, stärkere Beben sind jedoch selten. Die Behörden beobachten die Lage fortlaufend und betonen, dass Beben dieser Stärke in der Regel keine ernsthaften Auswirkungen haben. Dennoch bleiben die Anwohner wachsam: Experten warnen vor einer potenziellen Zunahme der Seismizität in den kommenden Jahren. Dies wirft auch Fragen zur Erdbebengefährdung in anderen Gebieten, wie zum Beispiel Deutschland, auf, wo die Wahrscheinlichkeit für stark wahrnehmbare Erdbeben gering ist, jedoch dennoch nicht vernachlässigt werden sollte, wie eskp.de feststellt.