
Am Mittwoch, den 19. März 2025, ereignete sich ein Vorfall im Atomkraftwerk Grafenrheinfeld, das derzeit abgerissen wird. Bei den Abbrucharbeiten, die gegen 11:09 Uhr begannen, kam es zu einem Brand, der elf Arbeiter leicht verletzte. Fünf dieser Verletzten mussten nach dem Vorfall ins Krankenhaus gebracht werden, um dort überwacht zu werden. Der Betreiber Preussenelektra bestätigte, dass vier der Verletzten zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht wurden. Glücklicherweise drangen während des Brandes keine gefährlichen Stoffe oder radioaktives Material nach außen, sodass keine Bedrohung für die lokale Bevölkerung bestand, berichtete die PNP.
Die Brandursache wurde auf Arbeiten mit einer Flex zurückgeführt, die zu einem Feuer in einem Zelt, das zur Abluftfilterung diente, führten. Das zuständige Feuerwehrteam konnte das Feuer innerhalb weniger Minuten löschen. Dennoch leitete die Kriminalpolizei Schweinfurt Ermittlungen ein, um die genauen Umstände des Vorfalls zu klären. Auch die atomrechtliche Aufsichtsbehörde wurde über den Vorfall informiert, um sicherzustellen, dass alle Regularien eingehalten wurden, wie in InFranken berichtet.
Abbrucharbeiten am Atomkraftwerk
Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld, das 1981 in Betrieb genommen wurde, war im Zuge des Atomausstiegs 2015 abgeschaltet worden. Der Rückbau der Anlage begann im April 2018. Seit Dezember 2020 ist im Kraftwerk kein Brennstoff mehr vorhanden. Im August 2024 wurden die Kühltürme erfolgreich gesprengt. Diese Maßnahmen sind Teil der umfassenden Anstrengungen, um sicherzustellen, dass alle Sicherheitsvorkehrungen während des Rückbaus eingehalten werden, was angesichts der strengen Vorschriften im Kernkraftsektor von größter Bedeutung ist, wie auch das BAFA verdeutlicht.
In den kommenden Jahren wird erwartet, dass die Betreiber von Kernkraftwerken jährliche Berichte zur finanziellen Absicherung der Stilllegungs- und Rückbauverpflichtungen vorlegen. Diese Berichterstattung ist durch das Transparenzgesetz von 2017 geregelt und dient der Klarheit über die Finanzmittel, die für die Rückbaumaßnahmen bereitgestellt werden. Betreiber haben bereits 24,1 Milliarden Euro in einen Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung übertragen.
Der Vorfall in Grafenrheinfeld hat deutlich gemacht, dass auch bei Abbrucharbeiten an empfunden sicheren Orten wie einem stillgelegten Atomkraftwerk stets Sicherheitsrisiken bestehen können. Die laufenden Ermittlungen werden dazu beitragen, mögliche Schäden in der Zukunft zu vermeiden und den Rückbauprozess sicherer zu gestalten.