
In den frühen Morgenstunden des 19. März 2025 führte das israelische Militär 100 gleichzeitige Luftangriffe auf den Gazastreifen durch, was zu mindestens 436 Todesfällen führte. Laut dem Gesundheitsministerium der Palästinenser waren unter den Opfern mindestens 183 Kinder, 94 Frauen, 34 ältere Personen und 125 Männer. Zudem wurden mindestens 678 Menschen verletzt, viele von ihnen schwer, und es gibt Berichte über Menschen, die unter den Trümmern eingeklemmt sind. Diese Angriffe erschütterten verschiedene Gebiete, darunter Jabalia, Beit Hanoon, Gaza-Stadt, Nuseirat, Deir el-Balah, Khan Younis und Rafah. Auch als sicher geltende humanitäre Zonen, wie al-Mawasi, wurden getroffen.
Besonders tragisch war der Angriff auf al-Rantisi Kinderkrankenhaus in Gaza-Stadt, wo eine Frau mit besonderen Bedürfnissen angegriffen wurde. Darüber hinaus wurden zwei Schulen, die vertriebene Familien beherbergten, bombardiert – die al-Tabin Schule und die Dar al-Fadhila Schule – was zu weiteren mindestens 25 Todesfällen führte. Al Jazeera berichtet, dass die Zivilbevölkerung in Gaza durch die Angriffe verängstigt und verwüstet zurückgelassen wurde, während gleichzeitig die humanitäre Lage durch einen Block von Hilfsgütern und Stromausfälle verschärft wird.
Die verheerenden Auswirkungen der Angriffe
Die Wasserversorgungsanlage, die 500.000 Palästinenser versorgt, war aufgrund der anhaltenden Stromausfälle nicht funktionsfähig. Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu erklärte, dass das erneute Bombardement „nur der Anfang“ sei und Israel weiterhin bombardieren werde, bis die Kriegsziele, insbesondere die Zerschlagung von Hamas und die Befreiung von Geiseln, erreicht sind. In den letzten Monaten sind ganze Familien ausgelöscht worden, darunter die Familie von Ramy Abdu’s Schwester, die ihr Zuhause und alle Angehörigen durch einen Bombenangriff verloren hat. Nach den Angaben von Al Jazeera sind seit Oktober 2024 bereits 902 Familien vollständig ums Leben gekommen, alle Mitglieder sind gestorben.
Darüber hinaus haben 1.364 Familien nur noch ein überlebendes Mitglied, und 3.472 Familien haben nur zwei überlebende Mitglieder. Über Nacht starben mindestens 27 weitere Palästinenser, als die Angriffe einen zweiten Tag andauerten. Das Gesundheitsministerium gab an, dass die Gesamtzahl der bestätigten Todesfälle seit Beginn des Konflikts 49.547 erreicht hat, während 112.719 verletzt wurden. Dies entspricht einem von 50 getöteten Menschen und einem von 20 verletzten Menschen in Gaza.
Internationale Reaktionen und Eskalation
Die israelischen Angriffe erfolgten in Absprache mit dem Weißen Haus, wie die Pressesekretärin Karoline Leavitt berichtete. Diese Angriffe folgten kurz nach amerikanischen Luftangriffen im Jemen, bei denen mindestens 53 Menschen getötet wurden. Leavitt fügte hinzu, dass Gruppen wie Hamas, die Houthis und Iran für ihre Handlungen gegen Israel und die USA Konsequenzen zu erwarten hätten. Ein Sprecher des Weißen Hauses, Brian Hughes, bestätigte, dass Israel vor den Luftangriffen die Trump-Administration konsultiert hatte und betonte, dass Hamas die Möglichkeit hatte, Geiseln freizulassen, um einen Waffenstillstand zu verlängern, jedoch diese Gelegenheit nicht genutzt hat. Die schlimmsten Auswirkungen des Konflikts sind direkt im Gazastreifen zu spüren, wo die humanitäre Lage zunehmend prekär wird.