
Ein schockierender Vorfall ereignete sich bei Turkish Airlines, als ein Bodenmitarbeiter im Frachtraum eines Airbus A321 am Flughafen Istanbul vergessen wurde. Dieser Vorfall ereignete sich im Dezember 2022, während die Maschine für den Flug TK1843 nach Athen vorbereitet wurde. Laut dem Bericht von Focus war der Mitarbeiter damit beschäftigt, Gepäck zu laden, als seine Kollegen versehentlich die Frachttür schlossen.
Der Mann befand sich dann im Frachtraum, während das Flugzeug abhob und versuchte, auf sich aufmerksam zu machen. Leider hatte er kein Handy bei sich, da es im Aufenthaltsraum zum Laden lag. Erst nach dem Abflug bemerkten seine Kollegen, dass er fehlte, und überprüften die Sicherheitskameras. Die Flugsicherung informierte umgehend den Piloten über die Möglichkeit, dass eine Person im Frachtraum eingeschlossen sei. In der Folge musste das Flugzeug über der Ägäis umkehren und landete sicher am Flughafen Izmir.
Schwerwiegende Folgen für den Mitarbeiter
Der Mitarbeiter überlebte die etwa 60-minütige Reise im Frachtraum, wo Temperaturen von rund minus 25 Grad Celsius herrschten. Er kauerte sich zwischen dem Gepäck zusammen und versuchte, sich mit seiner Kleidung warmzuhalten. Laut Focus erlitt er schwere Erfrierungen und konnte nur knapp den Verlust seiner Beine vermeiden. Nach dreieinhalb Stunden medizinischer Behandlung kehrte zwar die Funktion beider Beine zurück, dennoch leidet der Mitarbeiter weiterhin unter den Langzeitfolgen, einschließlich einer Verengung der Blutgefäße im Gehirn.
Aktuell erhält er psychologische Unterstützung und ist arbeitslos. Zudem hat der Mitarbeiter Klage eingereicht und wirft seinen Kollegen Fahrlässigkeit vor, was die Sicherstellung der Sicherheit für alle Mitarbeiter in einem so kritischen Bereich in Frage stellt.
Der Kontext der Luftsicherheit
Vorfälle wie dieser werfen ein Schlaglicht auf die hohen Sicherheitsstandards und die Herausforderungen, mit denen die Luftfahrtindustrie konfrontiert ist. BDL hebt die zunehmenden Anforderungen und die Komplexität der Sicherheitskontrollen an Flughäfen hervor, insbesondere angesichts einer anhaltenden allgemeinen terroristischen Bedrohung. Die Sicherheitskontrollen sind aufwändiger geworden, während die Passagierzahlen steigen und die Infrastruktur an Flughäfen oft begrenzt ist.
Die Einführung von CT-Scannern in wichtigen deutschen Flughäfen hat jedoch gezeigt, dass durch neue Technologien die Wartezeiten an Sicherheitskontrollen reduziert werden können. Flughafenbetreiber erhalten zunehmend die Verantwortung für die Durchführung dieser Kontrollen, um flexibler auf Herausforderungen reagieren zu können. Diese Entwicklungen zeigen, dass Sicherheit in der Luftfahrt sowohl auf technischer als auch auf menschlicher Ebene Priorität haben muss.
Der Vorfall bei Turkish Airlines verdeutlicht nicht nur die potenziellen Risiken, die im Alltag der Bodencrew und der gesamten Luftfahrtbranche bestehen, sondern auch die Notwendigkeit ständiger Schulungen und der Einhaltung strenger Sicherheitsprotokolle, um solch tragische Ereignisse in der Zukunft zu verhindern. Die Rekrutierung und Ausbildung von Kabinenpersonal bei Turkish Airlines, die als Markenbotschafter fungieren, folgt bereits einem strengen Standard, bei dem unter anderem die Notfallbewältigung wie auch das Kundenmanagement im Fokus stehen.
Die traurigen Ereignisse, die oft im Schatten solcher Vorfälle stehen, mahnen alle Beteiligten umso mehr zu einem verantwortungsbewussten und sicheren Umgang im gesamten Flugbetrieb.