
Die Polizei Bremen hat von Mittwochnachmittag bis in die Nacht umfassende Maßnahmen durchgeführt, um gegen Drogenhandel und illegales Glücksspiel vorzugehen. Die Kontrollen konzentrierten sich auf die Umgebung des Hauptbahnhofs und im Bremer Viertel und wurden in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt, dem Zoll sowie verschiedenen Aufsichtsbehörden realisiert. Hierbei wurden zahlreiche Kioske, Imbisse und Bars überprüft, wobei gravierende Mängel festgestellt wurden. Unter den durchsuchten Lokalitäten war auch eine Shishabar, die aufgrund von Verdachtsmomenten geschlossen wurde. Die Maßnahmen, die ab etwa 15 Uhr stattfanden, führten zu mehreren Strafanzeigen und der Sicherstellung von Betäubungsmitteln sowie Bargeld. Ein Haftbefehl wurde zudem vollstreckt.
Die Kontrolleure fanden im Zuge ihrer Ermittlungen unerwartete Ergebnisse. So wurden in einer Teestube in der Kirchhuchtinger Landstraße fast 400 Gramm Marihuana sowie mehrere Verkaufseinheiten Kokain sichergestellt. Außerdem mussten die Einsatzkräfte feststellen, dass in einem weiteren Betrieb mehrere Kilo unversteuerten Tabaks gelagert waren. Insgesamt wurden während dieser groß angelegten Operation rund zwölf Lokalitäten überprüft, wobei die Beamten auf zahlreiche Verstöße stießen, darunter illegales Glücksspiel, erhebliche Hygienemängel und nicht dokumentierte Kassenumsätze.
Illegales Glücksspiel und Gesundheitsrisiken
Die Polizei Bremen hat auch in anderen Stadtteilen, wie Walle und Gröpelingen, Kontrollen durchgeführt. Dabei wurden insgesamt zehn Betriebe und 41 Personen überprüft. Die Ergebnisse waren alarmierend: Es wurden zwei Glücksspielautomaten beschlagnahmt, ein weiteres Gerät versiegelt und schwerwiegende Verstöße gegen die Vorschriften festgestellt. In diesem Zusammenhang kam es zu zwei vorläufigen Festnahmen sowie mehreren Strafanzeigen. Die Ermittlungen ergaben, dass in einigen Betrieben Sicherheitsvorrichtungen ausgeschaltet und Hygienestandards nicht eingehalten wurden.
Zu den festgestellten Ordnungswidrigkeiten gehören auch Verstöße gegen den Brandschutz. Einige Betreiber zeigten sich zwar kooperativ, jedoch drohte in mehreren Fällen die Schließung der Betriebe, die letztlich abgewendet werden konnte. Die Polizei kündigte zudem an, weitere unangekündigte Kontrollen im Westen der Stadt durchzuführen, um illegale Aktivitäten zu unterbinden und gesetzliche Vorschriften konsequent durchzusetzen, wie nord24.de hinweist.
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen
Diese Verhaftungen und Schließungen reflektieren eine größere Problematik, die von der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht im diesjährigen REITOX-Bericht thematisiert wird. Der Bericht stellt fest, dass 3,6 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland illegale Drogen konsumierten, wobei Cannabis den höchsten Anteil mit 9,6 Prozent einnimmt. Die Polizeikontrollen stehen vor dem Hintergrund dieser besorgniserregenden Statistiken, die zeigen, dass der Drogenkonsum, besonders in städtischen Gebieten, ein signifikantes Problem darstellt. Der REITOX-Bericht bietet dazu umfassende Informationen über Konsumverhalten und gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Drogenbekämpfung in Deutschland, wie auf der Website der DBDD nachgelesen werden kann: dhs.de.
Die Polizei Bremen plant, ihre Bemühungen gegen die Straßenkriminalität fortzusetzen und wird in den kommenden Wochen weitere Maßnahmen ergreifen, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Dies geschieht in einem Umfeld, in dem die gesetzlichen Rahmenbedingungen bezüglich Drogen und Glücksspiel immer wieder intensiv diskutiert werden.